Nach Bronze im Team winkt im Einzel eine weitere Medaillenchance.

Richard Vogel hat es selbst in der Hand. Gelingen dem 28 Jahre alten Springreiter zwei weitere Runden ohne Fehler, kann ihm bei der Europameisterschaft in A Coruña niemand die Goldmedaille streitig machen. Als Führender des Klassements startet der Profi aus Pfungstadt am Sonntag (14.00 Uhr/sportschau.de) im Sattel seines Pferdes United Touch mit 0,01 Strafpunkten in den Parcours. Dicht dahinter folgt der Brite Scott Brash mit Folie (1,08). 

«Es sieht gut aus», sagte Vogel grinsend, nachdem er mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille knapp verpasst hatte. «Es ist ein super Gefühl, obwohl wir so nahe an Gold waren», sagte der Reiter: «Wir haben Bronze gewonnen und nicht Gold verloren.» Einen Abwurf zu viel hatte das deutsche Team, so dass die Belgier mit ihrem deutschen Trainer Peter Weinberg vor Großbritannien und Deutschland gewannen.

Als einziger Deutscher dreimal fehlerfrei

«Richi ist in Führung, das ist sehr schön», sagte Bundestrainer Otto Becker: «Ich hoffe, er steht am Sonntag auf der gleichen Position und wir können eine weitere Medaille gewinnen.» Vogel ist bisher der herausragende Reiter seines Teams, er blieb als Einziger in den ersten drei Runden fehlerfrei.

Chancen darf sich auch noch Sophie Hinners ausrechnen, die Freundin von Vogel. Die 27-Jährige liegt mit My Prins auf Rang elf. Nach den Erfahrungen der jüngsten Europameisterschaften hätte die Reiterin aus Pfungstadt mit zwei fehlerfreien Runden am Sonntag noch eine gute Medaillenchance.

«Alles ist sehr eng beieinander», betonte der Bundestrainer. Gleich 13 Paare liegen innerhalb eines Abstandes von einem Springfehler. Erst auf Rang 20 folgt Christian Kukuk. Der Doppel-Olympiasieger geht im Sattel von Just Be Gentle mit 5,32 Strafpunkten als Außenseiter in das Einzel-Finale.