Zweimal Grund zur Freude: Paderborn ist neuer Tabellenführer.

Der SC Paderborn hat die Ergebnis-Dellen der Konkurrenten um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga konsequent ausgenutzt. Die Ostwestfalen übernahmen durch den siebten Sieg in Serie die Tabellenführung im Unterhaus. Gegen die SpVgg Greuther Fürth gewannen die Paderborner mit 2:1 und waren damit die einzige der vier Mannschaften auf den ersten vier Plätzen, die den elften Spieltag mit einem Sieg beendete. 

Mit 26 Punkten liegt Paderborn nun vor dem FC Schalke 04 (24) und der SV Elversberg (23). Die beiden Verfolger treffen am kommenden Spieltag aufeinander – fest entschlossen, die jüngsten Resultate nur als Ausrutscher in ihren Bilanzen auftauchen zu lassen. «Gegen Elversberg wollen wir noch einmal alles abrufen, danach geht es in die Länderspielpause. Da haben wir die Chance, etwas Kraft zu tanken», betonte Schalkes Kapitän Kenan Karaman nach dem 1:2 gegen den Karlsruher SC. 

Die fehlenden drei Punkte nur wenige Tage nach dem Aus im DFB-Pokal unter der Woche schmerzten den Schalkern. «Die Niederlage mit dem entscheidenden Gegentor in der Nachspielzeit ist unglaublich bitter, aber auch das gehört dazu im Fußball», sagte Trainer Miron Muslic. In der dritten Minute der Nachspielzeit trafen die Karlsruher zum Sieg, die Serie der Schalker in der Liga mit fünf siegreichen Partien nacheinander fand damit ein bitteres Ende. «Diese Niederlage wirft uns aber nicht um», betonte Mittelfeldmann Soufiane El-Faouzi.

Namhafte Ex-Bundesligisten in der Verfolgung

Eine Schwächephase dürfte auch Folgen haben, zu eng liegen die Teams nach praktisch einem Drittel der Saison beieinander. Hinter den ersten drei Plätzen drängeln sich die weiteren Verfolger wohl runter bis zu Hertha BSC – die Berliner liegen neun Punkte hinter Platz eins, nur sechs sind es auf Platz drei. 

Es könnte durchaus ein Kampf ehemaliger Erstliga-Größen geben. Mit dem 2:0 gegen Dynamo schafften die so schwach in die Saison gestarteten Herthaner etwa den vierten Sieg in den vergangenen fünf Partien. Es müsse irgendwann eine gewisse Normalität einkehren, dass sie Spiele gewinnen, sagte Trainer Stefan Leitl: «Wir haben noch was vor uns.» 

KSC will nicht träumen

In der Tabelle liegen zwischen Platz drei und den Berlinern Hannover 96 (21/4. Platz), der KSC (21/5.), der 1. FC Kaiserslautern (20./6.), der gegen Fortuna Düsseldorf wenig Minuten vor dem Ende das Gegentor zum 1:1-Endstand kassierte, und der SV Darmstadt (19/7.) – allesamt ehemalige Bundesligisten. «Wir kennen die 2. Liga zu gut, und es wäre vermessen, da über irgendetwas Großes zu reden», betonte KSC-Siegtorschütze Fabian Schleusener. 

Solche Sorgen hätten die beiden einzigen Ost-Clubs in der Liga auch gern. Nach der Niederlage der Dresdner in Berlin und dem 0:2 des 1. FC Magdeburg gegen den direkten Rivalen VfL Bochum liegen sie punktgleich mit gerade mal sieben von 33 möglichen Zählern auf den beiden letzten Plätzen.