Der langjährige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hadert nicht mit dem verpassten Champions-League-Endspiel des FC Bayern. «Ich hadere überhaupt nicht. Wir haben eine durchwachsene Champions-League-Saison gespielt, vor allem in der Gruppenphase nicht überzeugt. Unser Ziel war es, direkt unter die besten acht Teams zu kommen – aber mit drei Niederlagen ist das nicht gelungen», sagte Rummenigge der Deutschen Presse-Agentur.

Im Finale stehen sich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in München Rummenigges Ex-Verein Inter Mailand und Paris Saint-Germain gegenüber.

Rummenigge: Für das Finale muss alles passen

«Gegen Leverkusen haben wir sehr gute Spiele gemacht, gegen Inter haben wir uns angesichts unserer Verletzungssituation ordentlich verkauft. Aber um ins Finale zu kommen, muss wirklich alles passen – das war diesmal leider nicht der Fall», sagte Rummenigge. Im Achtelfinale hatten die Münchner Bayer Leverkusen mit 3:0 und 2:0 bezwungen. Im Viertelfinale schied das Team von Trainer Vincent Kompany nach einem 1:2 zu Hause durch das 2:2 in Mailand aus.

Im Team von Inter kommen auch zwei frühere Bayern-Profis in die Allianz Arena zurück: Benjamin Pavard und der im Halbfinale herausragende Torhüter Yann Sommer. «Beide haben sich hervorragend eingefügt und spielen eine wichtige Rolle. Pavard hat uns mit seinem Kopfballtor im Viertelfinale ja gewissermaßen die Tür zum Halbfinale zugeschlagen. Und Yann Sommer hat gegen den FC Barcelona wirklich überragend gehalten – die Glanztaten gegen Lamine Yamal waren außergewöhnlich», sagte Rummenigge. 

«Bemerkenswerte» Sommer-Rückkehr

«Ich freue mich sehr für ihn. Er hat in München oberhalb von uns gewohnt, wir haben uns oft gesehen. Er ist damals ein Stück weit vor unserem damaligen Trainer geflüchtet – umso bemerkenswerter ist, wie stark und konstant er jetzt bei Inter Mailand performt. Das zeigt seine Qualität, gerade im fortgeschrittenen Fußballeralter», sagte Rummenigge. 

Sommer war im Januar 2023 als Ersatz für den verletzten Manuel Neuer verpflichtet worden. Nach einem turbulenten halben Jahr, in dem Thomas Tuchel als Trainer Julian Nagelsmann ablöste, ging Sommer zu Inter. 

Rummenigge hegt auch Jahrzehnte nach seiner Zeit als Inter-Profi Sympathien für die Mailänder. «Ich hoffe vor allem, dass das Finale die hohe Qualität der Halbfinals fortsetzt – das war möglicherweise das Beste, was ich je auf diesem Niveau in der Champions League gesehen habe», sagte der 69-Jährige. «Ich gönne es beiden Teams, aber wünsche es Inter natürlich ein Stück weit mehr aufgrund meiner Vergangenheit. Es wäre schön, wenn Inter nach 15 Jahren Wartezeit ihren Tifosi endlich wieder einmal diese prestigeträchtige Trophäe präsentieren dürfte.»