Tischtennis-Star Fan Zhendong bei seiner Vorstellung in Saarbrücken.

Der wohl spektakulärste Transfer in der deutschen Tischtennis-Geschichte hat einen Hype beim 1. FC Saarbrücken und auch bei der Bundesliga-Konkurrenz ausgelöst. Vier Tage vor dem ersten Saisonspiel stellte der FCS den Olympiasieger, zweimaligen Einzel-Weltmeister und ehemaligen Weltranglisten-Ersten Fan Zhendong bei einer Pressekonferenz vor – begleitet von zahlreichen chinesischen Medien und von einer sprunghaft angestiegenen Karten-Nachfrage auch bei anderen Clubs.

«Heute ist für mich ein sehr besonderer Tag. Es ist für mich eine Ehre, in der Bundesliga und in der europäischen Champions League zu spielen», sagte der 28 Jahre alte Chinese. «Ich hoffe, dass wir gemeinsam und durch meinen Beitrag unsere besten Ziele erreichen können. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.»

Nach seinem Olympiasieg 2024 wollte Fan Zhendong eine längere Wettkampf-Pause einlegen und zerstritt sich darüber mit dem Turnierveranstalter des Weltverbandes ITTF. Seitdem bestreitet der erfolgreichste Spieler der vergangenen Jahre keine internationalen Turniere mehr und nahm das Angebot des Champions-League-Siegers Saarbrücken an.

«Ich weiß, die Erwartungen sind hoch. Aber ich sehe die Bundesliga als Herausforderung. Das wird meine Karriere und meinen Horizont erweitern», sagte der Chinese.

Saarbrückens Manager Nicolas Barrois bestätigte die Auswirkungen dieses Transfers auf seinen Club und auf die gesamte Bundesliga: Die Ticketnachfrage sei eine große Herausforderung. «Ein sehr großer Anteil kommt von Fans aus China und von chinesischen Fans in Europa», sagte Barrois.

Das bedeutet auch: Die Sicherheitsmaßnahmen in der Halle müssen erhöht werden. Fan Zhendong ist in seiner Heimat so populär, dass er sich dort kaum ohne Fan-Ansturm in der Öffentlichkeit bewegen kann.

Das mediale Interesse ist ebenfalls gestiegen. Bei der Pressekonferenz am Mittwoch wurde Fan Zhendong von chinesischen Journalisten unter anderem zu der Hochzeit von Popstar Taylor Swift befragt oder der 1. FC Saarbrücken zum «neuen Real Madrid des Tischtennis» erklärt.

«Wir sind überrannt worden»

Laut Vertrag wird der Chinese für den FCS in allen drei Wettbewerben zum Einsatz kommen: Bundesliga, Champions League und TTBL-Pokal. Sein Bundesliga-Debüt soll er am Sonntag (14.00 Uhr/Dyn) gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt mit dem deutschen Topspieler Benedikt Duda geben. Danach folgen unter anderem ein Pokalspiel gegen Borussia Dortmund (19. September) und ein Auswärtsspiel bei Werder Bremen (5. Oktober).

«Wir sind überrannt worden», sagte auch Werder-Trainer Cristian Tamas bei «Buten un binnen» über die Ticket-Anfragen. «Fan Zhendong ist eine Bereicherung für uns alle.»