Nordirlands Trainer Michael O’Neill hält Deutschland auch nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation für eine «Supermacht im Weltfußball». Und doch glaubt der Coach des Außenseiters am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Köln an eine Chance für sein junges Team.
«Es ist nicht unmöglich. Wir sind eine kleine Nation, aber die Geschichte lehrt uns, dass es möglich ist», sagte der 56-Jährige. Man müssen den Spielern den Traum vom Sieg schmackhaft machen. Auf den Tag vor 20 Jahren schaffte Nordirland eine der größten Überraschungen seiner Fußball-Geschichte mit einem 1:0 gegen England.
In der Gruppe A der WM-Qualifikation sind die Nordiren mit einem 3:1 in Luxemburg gestartet. Für den Traum von der WM-Teilname 2026 werde man alles geben, versicherte Spieler Alistair McCann von Preston North End.
O’Neill spekuliert weiter auf Platz zwei, der die Teilnahme an den Playoffs ermöglichen würde. Die Nordiren hatten letztmals 1986 an einer WM teilgenommen, bei der EM waren sie 2016 in Frankreich dabei und verloren im Gruppenspiel 0:1 gegen Deutschland.
Die deutsche 0:2-Niederlage in der Slowakei hat O’Neill genau analysiert. An der klaren Favoritenstellung des DFB-Teams ändere die Überraschung nichts. «Wenn man sich das Team anschaut und die Vereine für die sie spielen, Bayern München, FC Liverpool», sagte O’Neill. Dann sei das «ein anderes Niveau».
Die in Deutschland ausgebrochene Diskussion um die Nationalmannschaft und Bundestrainer Julian Nagelsmann verfolge er mit Erstaunen. «Eine Krise in Deutschland ist etwas anderes als eine Krise in Nordirland», sagte er.
Erinnerungen auch an 1983
O’Neill erinnerte auch an den letzten Sieg Nordirlands gegen die DFB-Elf im Jahr 1983 durch ein Tor von Norman Whiteside in Hamburg. Beim letzten Kräftemessen 2019 in Frankfurt sei man beim 1:6 unter Wert geschlagen worden. Knapper war es im Hinspiel der damaligen EM-Qualifikation, als Deutschland im Windsor Park von Belfast durch Tore von Marcel Halstenberg und Serge Gnabry mit Mühe 2:0 gewann.