Erstmals bei der Tour dabei und direkt im Rampenlicht: Florian Lipowitz

Tour-Hoffnung Florian Lipowitz hat zwischenzeitlich ein wenig an sich gezweifelt, Marius Mayrhofer wähnt sich «in einer anderen Liga». Die deutschen Debütanten bei der 112. Tour de France mussten sich an den ersten Tagen erst einmal in der neuen Radsport-Welt zurechtfinden. Auch für Niklas Märkl, einer von insgesamt drei deutschen Neulingen, ist «das Drumherum viel größer als beim Giro und der Vuelta».

Besonders im Rampenlicht steht Lipowitz, schließlich ging es für den Senkrechtstarter innerhalb eines Jahres von 0 auf 100. Noch vor einem Jahr radelte der 24-Jährige bei der unbedeutenden Sibiu-Tour in Rumänien, bevor seine Karriere einen fast schon kometenhaften Verlauf nahm. 

Bei seiner ersten großen Rundfahrt fuhr er im September 2024 auf den siebten Gesamtrang der Vuelta. In diesem Jahr folgten weitere Top-Platzierungen bei Paris-Nizza, im Baskenland und bei der Dauphiné-Rundfahrt, wo er mit den Besten die Berge hochkletterte.

Lipowitz mit Startproblemen

Umso enttäuschter war Lipowitz, als es auf den ersten Tagen nicht so rund lief. Er habe sich nicht so gut gefühlt, berichtete der 24-Jährige über seinen Start in das größte Radrennen der Welt. Inzwischen ist Lipowitz angekommen im Tour-Zirkus, mit Platz sechs im Einzelzeitfahren hat er auch schon wieder für ein sportliches Ausrufezeichen gesorgt. 

Das ist auch Mayrhofer mit Platz neun auf der ersten Etappe gelungen. «Ich genieße es», sagte der Tübinger der Deutschen Presse-Agentur über die Menschenmassen am Straßenrand. Sportlich ist es dagegen Schwerstarbeit: «Es geht viel hektischer zu. Es ist schwer, an wichtigen Punkten vorne zu fahren.»

«Radsport ist stressiger geworden»

Das merkt auch Märkl. «Der Radsport ist in den letzten Jahren allgemein hektischer und stressiger geworden, weil die Leistungsdichte einfach so hoch ist. Bei der Tour ist es nochmal eine Nummer höher, weil es um so viel geht», sagt der 26-Jährige, der bei der Tour Helfer-Aufgaben verrichten muss. 

Mit den drei Debütanten sind immerhin zehn deutsche Teilnehmer bei der Tour am Start. Das war in den vergangenen Jahren anders. Womöglich ein Indiz, dass es mit dem deutschen Radsport allmählich wieder aufwärts geht. Vielleicht springt nach vier Jahren auch mal wieder ein Etappensieg heraus. Vorerst eint aber alle drei Neulinge ein großes Ziel: Am 27. Juli wollen sie die Champs Élysées in Paris erreichen – mit dem Rad.