Dennis Schröder will Deutschland in Riga zum EM-Titel führen.

Nach den Basketball-Festspielen im finnischen Tampere wollen die deutschen Weltmeister auch im lettischen Riga für zauberhafte Momente sorgen und sich am 14. September zum Europameister krönen. Doch der Weg zum ersten EM-Titel seit 32 Jahren könnte schwerer werden als gedacht.

Nach dem Achtelfinale gegen Portugal an diesem Samstag (14.15 Uhr/RTL und Magentasport), bei dem alles andere als ein klarer deutscher Sieg eine große Überraschung wäre, würden Italien oder Slowenien mit NBA-Superstar Luka Doncic im Viertelfinale auf Deutschland warten. Im Halbfinale könnte es dann gegen Topfavorit Serbien mit Ausnahmespieler Nikola Jokic oder Frankreich gehen.

Was wird aus Mumbru?

«Jetzt beginnt ein neues Turnier. Jetzt müssen wir wieder alles neu erarbeiten, müssen ready sein», sagte der so erfolgreiche Interimscoach Alan Ibrahimagic, der in der Xiaomi Arena von Riga wieder ins zweite Glied rücken könnte. Denn Bundestrainer Alex Mumbru hat seine Baucherkrankung weitgehend auskuriert, so dass er gegen die Portugiesen erstmals bei dieser Europameisterschaft das deutsche Team coachen könnte.

Beim Reisetag am Donnerstag machte der Spanier bereits wieder einen guten Eindruck und lächelte in die Kameras. Mumbru kann es kaum erwarten, das Zepter wieder zu übernehmen und die erfolgreiche Arbeit von Ibrahimagic fortzusetzen. Endgültig entschieden ist über eine Rückkehr Mumbrus aber noch nicht. Die Pressearbeit überließ der Nachfolger von Weltmeister-Coach Gordon Herbert am Tag vor dem Achtelfinale noch seinem Assistenten.

Fokus auf eigene Stärken

Probleme erwarten sie im deutschen Lager durch einen Stabswechsel keine. Zu gefestigt und homogen wirkte das deutsche Team in den Tagen von Tampere, keine Mannschaft trumpfte so stark auf wie die des Weltmeisters. «Wir sollten auf uns fokussiert sein und unseren Basketball spielen. Wenn wir das tun haben wir immer eine gute Chance, das Spiel als Sieger zu beenden», sagte der bislang zusammen mit NBA-Jungstar Franz Wagner überragende Dennis Schröder.

Doch die deutsche Mannschaft ist gewarnt. Mit einem Städtewechsel während des Turniers machten Schröder und Co. im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen keine guten Erfahrungen. In Lille zauberte der Weltmeister 2024 ähnlich beeindruckend wie jetzt in Tampere. Als es dann in Paris um die Medaillen ging, war der Schwung weg. Am Ende stand ein enttäuschender vierter Platz.

Experte sieht Team gereift

Das soll dieses Mal unbedingt verhindert werden. Und der verletzt fehlende Weltmeister Moritz Wagner ist sich als TV-Experte sicher, dass es dieses Mal keinen Einbruch geben wird. Damals sei die Mannschaft am Ende der historischen WM-Saison müde gewesen. «Dieses Jahr hatten wir genug Zeit, um uns zu erholen, und es ist frischer Juice da. Das Team wirkt reifer», sagte Wagner. «Das ist das beste Basketball-Team, bei dem ich je dabei war», sagte der bei Magentasport stets aus Kalifornien zugeschaltete Bruder von Franz Wagner.

Dass dieses Team das Zeug zum Titel hat, haben die Spieler selbst längst verinnerlicht. Dass Deutschland gefühlt in der schwereren Hälfte des sogenannten Turnierbaums gelandet ist, bereitet keine besonderen Sorgen. «Wir wollen Europameister werden. Da muss man jeden schlagen», sagte Routinier Johannes Thiemann.