Der Kolumbianer Egan Bernal hat die wegen erneuter Proteste um acht Kilometer verkürzte 16. Etappe der Vuelta gewonnen. Weil drei Kilometer vor dem geplanten Ziel in Castro de Herville eine große Demonstration stattfand, wurden die Zeiten und der Sieger acht Kilometer vor der eigentlichen Ziellinie ermittelt. Zweiter im Sprint einer Ausreißergruppe nach 160 Kilometern wurde der Spanier Mikel Landa vor dem Franzosen Brieuc Rolland.
Den vierten Platz belegte Nico Denz. Der Profi vom Rennstall Red Bull hatte 1:02 Minuten Rückstand auf den Sieger. Zuvor war er in der Ausreißergruppe einer der Aktivsten, gewann eine Berg- und eine Sprintwertung, ehe er am letzten Anstieg zum Alto da Groba den Anschluss verlor.
Vingegaard bleibt vorn
Führender in der Gesamtwertung bleibt Jonas Vingegaard. Der Däne vom Team Visma kam mit dem großen Feld mit knapp sechs Minuten Rückstand ins Ziel und geht mit einem Vorsprung von 48 Sekunden auf den Portugiesen Joao Almeida (UAE Team Emirates) auf die 17. Etappe. Die gut 143 Kilometer von O Barco de Valdeorras auf die Höhe von Alto de El Morredero hält fast 3.400 Höhenmeter parat.
Begleitet wurde auch der 16. Tagesabschnitt von Protesten gegen den Gaza-Krieg. An einer Straße wurde ein Baum gefällt, der die Strecke blockierte. Bei Sprint- und Bergwertungen waren palästinensische Fahnen zu sehen, die friedlich geschwenkt wurden.
Romo steigt aus
Leidtragender von vorangegangenen Protesten war Javi Romo. Der Spanier musste zwei Tage nach seinem Sturz auf der 15. Etappe das Rennen aufgeben. Trotz starker Schmerzen war der Radprofi noch einmal angetreten und hatte versucht, «im Rennen zu bleiben und weiterzukämpfen, konnte aber letztendlich nicht weitermachen», teilte sein Team Movistar mit.
Am Sonntag war gut 55 Kilometer vor dem Ziel ein Mann mit einer Palästina-Fahne aus einem Gebüsch gesprungen. Der Demonstrant kam zwar kurz vor der Straße selbst zu Fall, schreckte aber damit die vorbeifahrende Ausreißergruppe auf, wodurch Romo zu Fall kam.