Wie ein Chef sah Alan Ibrahimagic nicht gerade aus, als er das Abschlusstraining der deutschen Basketballer vor dem EM-Auftakt beendet hatte. Mit kurzer Hose und Wasserflasche in der Hand schlich der 47-Jährige an der Seitenlinie entlang und plauschte noch kurz mit Ex-Nationalspieler Patrick Femerling. Am Mittwoch (15.30 Uhr/RTL und MagentaSport) wird Ibrahimagic im Rampenlicht stehen, wenn es gegen Montenegro geht.
Chefcoach im Krankenhaus
«Für uns ändert sich nichts. Alex (Mumbru) wird uns fehlen, aber auf dem Feld sind wir Spieler. Wir werden alles dafür tun, um einen Sieg einzufahren», sagte Kapitän Dennis Schröder bei der Pressekonferenz im finnischen Tampere. Der Spanier Mumbru fällt wegen eines nicht näher erläuterten Infekts aus – er liegt seit Montag im Krankenhaus. Wie lange er dem deutschen Team bei der EM fehlen wird, ist noch unklar.
Solange ist Ibrahimagic der Chef. «Natürlich ist es etwas, was ungewöhnlich ist. Da musste sich jeder erstmal schütteln. Der große Vorteil ist, dass das Team so lange zusammen ist und so viel Erfahrung hat. Wir versuchen, mit den Gedanken beim Coach zu sein – und uns auf die Aufgabe zu konzentrieren», sagte der Trainer.
Ibrahimagic triumphierte in Tampere
Am Dienstag nahm er direkt Pressetermine wahr und leitete das Training. Zum EM-Start wird er noch mehr in den Fokus rücken. «Ich will nicht zu viel über mich reden», sagte der Mumbru-Vertreter. Das könnte in den kommenden Tagen schwierig werden. Vor allem, falls der Bundestrainer nach Montenegro auch die Spiele gegen Schweden am Freitag sowie Litauen am Samstag (jeweils 12.30 Uhr) verpassen sollte.
An Tampere hat der Übergangs-Chef beste Erinnerungen. Mit der U18 gewann er im August 2024 den EM-Titel. «Alan hat auch Erfahrung als Headcoach – er hat Geschichte geschrieben. Er hat Erfahrung», sagte Schröder. Die zwölf Profis beim Weltmeister sind allesamt an Bord und für den EM-Auftakt einsatzfähig.