Borussia Dortmund mühte sich gegen Real vergeblich.

Die Club-Weltmeisterschaft in den USA geht ohne deutsche Beteiligung in ihre letzte Woche. Xabi Alonsos Real Madrid führte Borussia Dortmund im Viertelfinale in East Rutherford bei Manhattan beim 3:2 (2:0) 20 Minuten lang vor. Die schwache Anfangsphase des BVB war trotz einer späten Aufholjagd auch der Grund fürs Ausscheiden. Zuvor war schon der FC Bayern an Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain (0:2) gescheitert. 

Wenige Stunden später war der BVB in seinem ersten Spiel bei richtiger WM-Atmosphäre vor gut 76.611 Zuschauern zu Beginn chancenlos. Gonzalo García (10. Minute) und Fran García (20.) schossen das Alonso-Team im riesigen MetLife-Stadion früh auf die Siegerstraße. Das fast nur aus internationalen Madrid-Fans bestehende Publikum war verzückt.

Spektakuläre Nachspielzeit

Dem BVB gelang in einer wilden Nachspielzeit zunächst der Anschlusstreffer durch den eingewechselten Maximilian Beier (90.+2), ehe Kylian Mbappé (90.+4) kurz darauf das 3:1 erzielte. Serhou Guirassy traf per Elfmeter zum Endstand (90.+8), nachdem Reals Dean Huijsen den Torjäger zu Fall brachte und für eine Notbremse auch noch die Rote Karte sah. Real-Torwart Thibaut Courtois verhinderte sogar noch das mögliche 3:3.

«Wir haben nicht aufgegeben. Das ist schon mal eine gute Charaktereigenschaft», sagte Verteidiger Waldemar Anton dem Streamingdienst DAZN. Die Niederlage müsse man akzeptieren, sagte der BVB-Profi, der vor allem mit der ersten Hälfte haderte.

Durch den Sieg trifft Madrid im Halbfinale auf Paris und erhält weitere 21 Millionen US-Dollar. Die Dortmunder fliegen dagegen mit insgesamt gut 53 Millionen Dollar an FIFA-Preisgeldern direkt nach dem Spiel nach Hause. Für die BVB-Profis geht es nun erst einmal wieder für mindestens zwei Wochen in den Urlaub, weil ohne den gelb-gesperrten Jobe Bellingham gegen Real lange nur wenig funktionierte. Es sei eine «bittere Niederlage», betonte Dortmunds Julian Brandt.

Real tat nach dem schnellen 2:0 nicht mehr als nötig

Xabi Alonso musste in seinem ersten Spiel als Real-Coach gegen eine deutsche Mannschaft von der Seitenlinie zunächst kaum eingreifen. «Natürlich kenne ich Dortmund sehr gut, aber das bringt nichts. Das ist ein neues Spiel», hatte der Leverkusener Meistercoach von 2024 zuvor gesagt.

Tatsächlich lief es für den Favoriten schnell nach Plan, weil die Dortmunder Abwehr immer wieder zu lückenhaft agierte. Dies nutzte Alonso-Entdeckung García schon nach zehn Minuten konsequent aus. Der 21-Jährige erzielte sein viertes WM-Tor im fünften Spiel, weil Gegenspieler Anton nicht aufpasste und zuvor Marcel Sabitzer eine gefühlvolle Flanke von Arda Güler nicht verhinderte. Der zuvor erkrankte Superstar Mbappé saß derweil erneut zunächst nur auf der Bank. 

Sabitzer spielte überraschend von Beginn an für Felix Nmecha. «Wir brauchen heute auch eine klare Kompaktheit, einen klaren Sechser. Und da ist für mich der Sabi schon eher derjenige, der die Position mehr hält als der Felix», begründete Kovac dies vor dem Spiel beim Streamingdienst DAZN. 

BVB hinten nachlässig, vorne lange harmlos

Der BVB-Coach hoffte angesichts der hohen Temperaturen am Samstagnachmittag (Ortszeit) in New Jersey auch auf Ballbesitzphasen, «denn bei der Hitze braucht man auch den Ball». Tatsächlich lief sein Team Real anfangs nur hinterher. Nur zehn Minuten nach dem Rückstand erhöhte Fran García zum 2:0. Diesmal verweigerte die gesamte Dortmunder Abwehr jegliche Verteidigungsbemühungen.

Wie in der Stierkampfarena führte Real die BVB-Profis vor, das Publikum brüllte bei jedem Ballkontakt der Spanier verzückt «olé» und die Dortmunder staunten. Im Anschluss daran schonte Real bei 30 Grad die Kräfte und überließ dem BVB tatsächlich den Ball, der damit allerdings so gut wie nichts anfangen konnte. 

Kovac setzte in der Pause noch einmal ein Zeichen und wechselte dreifach: Nmecha, Yan Couto und Beier kamen für Pascal Groß, Niklas Süle und Karim Adeyemi. Am Spiel änderte dies kaum etwas. Beier brachte etwas frischen Wind, insgesamt blieb Dortmund aber bis zur Nachspielzeit harmlos. Real tat nicht mehr als nötig, ehe eine wilde Schlussphase folgte. Höhepunkt der zweiten Hälfte war die Einwechslung von Luka Modric. Der 39 Jahre alte Ballon-d’Or-Gewinner von 2018 wird die Madrilenen nach der Club-WM und 13 Jahren verlassen.