Israelische Schachspieler habe ihre Teilnahme an einem internationalen Turnier in Spanien zurückgezogen.

Nach scharfer Kritik an Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen haben einem Bericht der spanischen Nachrichtenagentur Europapress zufolge sieben israelische Schachspieler ihre Teilnahme an einem internationalen Turnier in Spanien zurückgezogen. 

Zuvor hatte der baskische Schachclub Sestao, der das 40. Sestao Basque Country Open-Turnier vom 14. bis 18. September ausrichtet, den Israelis mitgeteilt, dass sie wegen der «systematischen Menschenrechtsverletzungen» Israels im Gazastreifen unerwünscht seien. Sollten sie dennoch teilnehmen wollen, dürften sie nicht unter ihrer Nationalflagge auftreten, sondern nur unter der Fahne des Internationalen Schachverbandes Fide.

Der Präsident des Schachclubs Sestao, Miguel Ángel del Olmo, äußerte sich erleichtert über die Absage der Israelis. Er betonte, dass der Rückzug «ihre eigene Entscheidung» gewesen sei, wie die Nachrichtenagentur weiter berichtete. Da es sich um ein offenes Turnier handelt, hätten die Organisatoren lizenzierte Spieler nicht von einer Teilnahme ausschließen können. 

Sorge wegen angekündigter Proteste

Die Absage der Israelis habe den Verein und das Turnier vor «Problemen mit der Öffentlichkeit und anderen Beteiligten» bewahrt, sagte der Vereinspräsident. In Sestao, einer Vorstadt von Bilbao, waren Demonstrationen gegen die Teilnahme von Israelis geplant, schrieb Europapress. 

Schon die Spanien-Rundfahrt Vuelta war mehrmals durch propalästinensische Proteste gegen die Teilnahme des Teams Israel-Premier Tech gestört worden. Das israelische Team ist deshalb seit Samstag vergangener Woche ohne den Schriftzug «Israel» auf ihren Trikots unterwegs.

Seit dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 mit rund 1.200 Toten in Israel und mehr als 250 in den Gazastreifen Verschleppten bekämpft Israel die Hamas. Nach palästinensischen Angaben wurden seither im Gazastreifen mehr als 64.600 Palästinenser getötet, wobei nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird. Weite Teile des dicht besiedelten Küstenstreifens wurden von Israel in Schutt und Asche gelegt.

International wächst die Kritik am militärischen Vorgehen Israels. Kritiker werfen der Armee Kriegsverbrechen vor, manche auch Völkermord wie etwa Spaniens Regierung. Israel reklamiert für sich das Recht auf Selbstverteidigung.