Aktivposten im deutschen Spiel: Jule Brand (l).

Zürich (dpa) –

Ann-Katrin Berger: Strahlte wie gewohnt Ruhe und Sicherheit aus, parierte unter anderem zweimal stark gegen EM-Toptorjägerin González. Bekam beim Gegentor die kurze Ecke nicht mehr zu – ein kleiner, aber entscheidender Fehler.

Carlotta Wamser: Zurück nach Rotsperre, lieferte sie sich auf rechts immer wieder packende Duelle mit Pina, die ihr in Hälfte eins einen frechen Beinschuss verpasste. Hielt mit ihrer Geschwindigkeit aber oft gut dagegen. Hatte in der Nachspielzeit das 1:0 auf dem Fuß, Torhüterin Coll parierte stark. 

Sophia Kleinherne: Erster Startelf-Einsatz für die Neu-Wolfsburgerin, die als rechte Innenverteidigerin eine solide Partie ablieferte. Sprang nach der Pause grätschend in einen Bonmatí-Schuss, der womöglich gepasst hätte. Zu Beginn der Verlängerung verletzt ausgewechselt.

Rebecca Knaak: In den Sprintduellen, etwa kurz vor der Pause gegen González, gewohnt unterlegen. Insgesamt aber mit gutem Auge. Haute sich rein und rettete einige Male stark. Grätschte vorm Gegentor aber ins Leere.

Franziska Kett: Die 20-Jährige zahlte in ihrem sechsten Länderspiel viel Lehrgeld. Legte González mit ihrem linken Knie nach 21 Minuten fast das frühe 0:1 auf, verlor auf der linken Abwehrseite einige Duelle. Nicht so stark wie noch gegen Frankreich.

Janina Minge: Die Kapitänin stopfte auf der Sechs viele Lücken, fand aber selten Zugriff auf ihre wendigen Gegenspielerinnen. Im Aufbau mit einigen Fehlpässen. Übernahm nach Kleinhernes Auswechslung deren Position in der Viererkette.

Elisa Senß: Kam selten in die von ihr geliebten Zweikämpfe, weil die Spanierinnen schneller passten, als Senß zupacken konnte. Läuferisch voll auf der Höhe.

Sara Däbritz: Bei dieser EM erstmals von Beginn an eingesetzt. Kassierte in ihrem 111. Länderspiel schon nach 17 Minuten Gelb, musste danach vorsichtiger agieren. Defensiv fleißig, offensiv blass. Für die letzte verbliebene Spielerin der siegreichen EM-Elf von 2013 war nach 64 Minuten Schluss.

Jule Brand: Quirlig, trickreich, stark im Antritt und wie schon gegen Frankreich mit hohem Laufpensum – wenn nach vorn etwas ging, dann fast immer mit Brands Beteiligung. War allerdings oft defensiv gebunden. 

Klara Bühl: Der Bayern-Star war oft im Pech. Vergab in der 8. Minute die erste Top-Chance des Spiels, verrannte sich danach gern mal in der spanischen Abwehr. Setzte in der 85. Minute einen Freistoß knapp am Tor vorbei. Und in der Nachspielzeit wischte Coll ihren abgefälschten Schuss weg.

Giovanna Hoffmann: Lauf- und einsatzfreudig, hatte aber einen schwierigen Stand. Oft mit langen Bällen gefüttert, erhielt die Stoßstürmerin wenig Unterstützung. Senste nach knapp einer halben Stunde über den Ball – ihre beste Chance war auch ihre einzige.

Linda Dallmann: Ersetzte Däbritz nach etwas über einer Stunde Spielzeit, sollte als gelernte Spielmacherin die Offensive beleben. War allerdings fast nur gegen den Ball gefordert. Keine dankbare Aufgabe für die Bayern-Spielerin.

Selina Cerci: Rückte ab der 86. Minute für Hoffmann in die Sturmspitze. Nahezu beschäftigungslos angesichts des spanischen Dauerdrucks in der Verlängerung.

Sydney Lohmann: Kam für Kleinherne in der 97. Minute, besetzte die Sechser-Position von Minge und hatte am Ball ein, zwei gute Ideen, die für Entlastung sorgten. Klärte unmittelbar vor dem Gegentor den Ball aber nicht entschlossen genug. 

Lea Schüller: Kam in der 114. Minute für ihr 80. Länderspiel und sollte mithelfen, ihr Team nach Bonmatís Tor irgendwie ins Elfmeterschießen zu retten. Hielt aus der Distanz wuchtig drauf, Coll rettete.