Die sehbehinderte Weltklasse-Schwimmerin Elena Semechin setzt nach dem Verlust von Sponsoren in der Schwangerschaft auf eine Windel-Firma als Partner. Über den Mutmacher aus ihrer Sicht informierte die Athletin auf Instagram. «Mutter zu werden und mich gleichzeitig auf die Paralympics 2028 in Los Angeles vorzubereiten, ist vielleicht der größte und schönste Spagat meines Lebens», schrieb Semechin.

Sie wisse, dass viele denken, «Schwangerschaft und Hochleistungssport schließen sich aus. Aber ich möchte zeigen: Es geht, mit Mut, Rückhalt und dem festen Glauben an sich selbst.» Stolz verwies die 31-Jährige auf ihren neuen Partner, den sie in dem Post vorstellte. «Gemeinsam setzen wir ein Zeichen dafür, dass Leistungssportlerinnen, auch mit Babybauch, in Bewegung bleiben können.»

Semechin droht restliche Sehkraft zu verlieren

Semechin hatte Ende März öffentlich gemacht, dass sie und ihr Ehemann Philipp das erste gemeinsame Kind erwarten. Infolge verlor sie nach eigener Aussage Sponsoren. Die dreimalige Weltmeisterin war damals im vierten Monat schwanger und streichelte in dem Post nun auch stolz ihren Bauch.

Die gebürtige Kasachin ist an Morbus Stargardt erkrankt. Ihr droht nach eigener Aussage, auch ihre verbliebene Sehkraft von ohnehin nur noch zwei Prozent komplett zu verlieren. Bei Semechin war Ende 2021 nach ihrem Gold-Triumph von Tokio ein Hirntumor diagnostiziert worden. Trotz der folgenden Chemotherapien trainierte die Berlinerin weiter und kehrte in die Weltspitze zurück. Nach ihrem erneuten Sieg in Paris im vergangenen September war sie bei der Paralympics-Abschlussfeier deutsche Fahnenträgerin.