Deutschlands Handballerinnen haben sich mit einem starken Auftritt im vorletzten WM-Test viel Rückenwind für das Heim-Turnier geholt. Sechs Tage vor dem Auftaktspiel gegen Island setzte sich das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch nach einer verbummelten ersten Halbzeit im Duell mit der Schweiz noch souverän mit 35:17 (13:12) durch.
«In der ersten Halbzeit war das Spiel sehr langsam. Da sind wir nicht in den Flow gekommen. Nach dem Wechsel ist das deutlich besser gelungen. Da war das Tempospiel besser», sagte Gaugisch und lobte: «Ich habe viele gute Sachen gesehen.»
Beste deutsche Werferinnen vor 1.461 Zuschauern in St. Gallen waren die Rückraumspielerinnen Alina Grijseels mit sechs Toren und Viola Leuchter (5). Am Samstag treffen beide Teams in Göppingen bei der WM-Generalprobe erneut aufeinander.
Viele Fehler vor der Pause
Das deutsche Team agierte in der ersten Halbzeit nicht auf höchstem Niveau. Zu viele Fehlwürfe und Fehlpässe führten immer wieder dazu, dass sich die DHB-Auswahl zu keiner Zeit absetzen konnte. Immerhin stand die Defensive ordentlich.
Ein gewohnt starker Rückhalt war Torfrau Katharina Filter. Die 26-Jährige parierte in den ersten 30 Minuten sechs Würfe und war damit der Garant für die knappe Halbzeit-Führung des EM-Sechsten. «Man sieht, dass wir viel probieren», sagte Nationalmannschaftsmanagerin Anja Althaus in der Pause und fügte optimistisch hinzu: «Ich bin sicher, dass wir eine gute zweite Hälfte spielen.»
Starke zweite Halbzeit
Damit sollte Althaus recht behalten, denn die DHB-Auswahl schaltete nach Wiederbeginn zwei Gänge hoch. Mit einem 6:0-Lauf zog der WM-Gastgeber innerhalb von acht Minuten auf 19:12 davon. In der Deckung wurde noch aggressiver zugepackt und beim Abschluss gingen die Gaugisch-Schützlinge nun wesentlich konzentrierter zu Werke.
Mitte der zweiten Halbzeit betrug das Polster der deutschen Frauen, bei denen nun Sarah Wachter zwischen den Pfosten stand und ebenfalls überzeugen konnte, erstmals zehn Tore (24:14/43.). Der Bundestrainer verfolgte die deutliche Steigerung an der Seitenlinie mit Wohlwollen – zumal die DHB-Auswahl bis zum Schluss dran blieb und den Vorsprung weiter ausbaute.

