Die FIFA mit Präsident Gianni Infantino richtet einen Sonderfonds ein.

Die große Spielergewerkschaft Fifpro hat die FIFA nach einem Treffen des Fußball-Weltverbands mit anderen Gewerkschaften in Marokko kritisiert. Fifpro, die nach eigenen Angaben mehr als 70.000 Fußballer vertritt, bemängelte, nicht eingeladen worden zu sein. «An dem Treffen waren keine unabhängigen Spielergewerkschaften aus aller Welt beteiligt, die im Namen der Spieler sprechen und ein fester Bestandteil von Verhandlungen sind», heißt es in einem Fifpro-Statement.

FIFA will 20 Millionen Dollar bereitstellen

Zuvor hatte die FIFA verkündet, von ausbleibenden Gehaltszahlungen betroffenen Fußballprofis künftig mit einem Sonderfonds zu helfen. Für die Jahre 2026 bis 2029 stellt der Weltverband 20 Millionen Dollar (rund 17,29 Millionen Euro) für den Fonds zur Verfügung.

Wie er genau ausgestaltet wird, soll laut FIFA in enger Abstimmung mit Spielergewerkschaften festgelegt werden. Einspringen soll der Fonds, wenn Spieler ihr Gehalt nicht mehr bekommen, weil ihre Arbeitgeber finanzielle Probleme haben.

Die Idee ist laut Fifpro nicht neu. «Die FIFA stellte den FIFA-Fonds für Profispieler als neue Initiative vor, obwohl er ursprünglich
2020 in Zusammenarbeit mit Fifpro eingerichtet worden war, um Spieler zu unterstützen, wenn sie ihre ausstehenden Gehälter nicht auf legalem Wege von ihren Vereinen einfordern konnten; der Fonds wurde von der FIFA nach 2022 eingestellt», schrieb die Gewerkschaft.

FIFA: 30 Spielergewerkschaften dabei

Beim Treffen im marokkanischen Rabat, an dem nach FIFA-Angaben auch 30 Spielergewerkschaften von fünf Kontinenten teilnahmen, ging es zudem um Maßnahmen zur Verbesserung von Spielerwohl und Arbeitsbedingungen. In diesem Zusammenhang sollen Mindeststandards gelten. So wurde unter anderem bestätigt, dass mindestens 72 Stunden Regenerationszeit zwischen zwei Spielen sowie mindestens 21 Tage Pause zwischen Saisons liegen sollen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens beschlossen überdies die künftige Mitwirkung von Spielergewerkschaftsvertretern in FIFA-Ausschüssen.

Fifpro teilte mit: «Als weltweiter Vertreter der Spieler ist Fifpro bereit, einen strukturierten Arbeitsdialog und Verhandlungen mit der FIFA und allen relevanten Interessengruppen über alle Fragen der Arbeitnehmerrechte zu führen, darunter das Recht auf (1) pünktliche Bezahlung, (2) ein faires Transfersystem, (3) angemessenen Schutz vor beruflichen Risiken wie mangelnder Erholung und fehlendem Urlaub.»