Eugen Polanski erhält die Chance

Ex-Profi Eugen Polanski bekommt bei Borussia Mönchengladbach die realistische Chance, von der Interimslösung zum dauerhaften Chefcoach seines Heimatclubs zu werden. Der Nachfolger des beurlaubten Gerardo Seoane soll demnach länger auf der Trainerbank des Fußball-Bundesligisten sitzen als nur am Sonntag im Spiel bei Bayer Leverkusen. «Daraus kann sich natürlich etwas entwickeln», sagte Sportchef Roland Virkus am Dienstag.

«Wir haben Eugen klar gesagt, dass das jetzt seine Chance ist. Wir haben nicht über einen Zeitpunkt gesprochen», sagte Virkus weiter. «Es wird sicherlich nicht alleine das Leverkusen-Spiel sein. Das kann ich sicherlich sagen.» 

Virkus kündigte aber auch an, «den Markt zu sondieren». Gleichwohl erfülle der frühere polnische Nationalspieler, der außer für die Borussia auch für den FC Getafe in Spanien, den FSV Mainz 05 und 1899 Hoffenheim aktiv war, «einige» der gewünschten Profileigenschaften. 

Schüler von Tuchel und Nagelsmann

Polanski trainierte zuletzt die Regionalliga-Mannschaft der Borussia. Virkus gilt als Förderer des 39-Jährigen, den er in der Vergangenheit als großes Trainertalent bezeichnet hatte.

«Eugen ist ein Junge mit Energie, der auf diese Chance gewartet hat und die er sich auch verdient hat. Er hat unter Tuchel, Nagelsmann und hier auch unter Rose gelernt», sagte Virkus, der auf eine «vielleicht andere Ansprache» setzt: «Ich bin sehr davon überzeugt, dass diese Mannschaft eine Qualität hat und die gilt es zu wecken.»

Gleichwohl ist diese Mannschaft, die im Sommer Leistungsträger wie Ko Itakura, Julian Weigl und Alassane Plea verlor, nach drei Spieltagen noch torlos und mit nur einem Punkt im Tabellenkeller. Obwohl der Negativtrend bereits in der Schlussphase der vergangenen Saison begonnen und das Team die realistische Chance auf eine Europapokal-Rückkehr verspielt hatte, hielt der Club im Sommer an Seoane fest. 

Virkus weicht Fragen zur eigenen Fehleinschätzung aus

Fragen zu seiner eigenen Fehleinschätzung in diesem Punkt wich Virkus aus. «Wenn du einen Trainer entlassen musst, dann ist das immer eine Niederlage. Und zwar eine Niederlage für den ganzen Club», sagte der 58-Jährige, der selbst in der Kritik steht. «Ich glaube, ich muss keinem erklären, was der Club für mich bedeutet. Und alles, was ich tue, tue ich für diesen Club und das werde ich auch weiterhin tun», sagte der gebürtige Mönchengladbacher und frühere Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.