Bei den Winterspielen im kommenden Jahr in Mailand und Cortina d’Ampezzo wird das deutsche Eiskunstlauf-Team erstmals seit Olympia 2006 in Turin ohne eine Einzelstarterin vertreten sein. Wie die Deutsche Eislauf-Union (DEU) mitteilte, hat der Verband für die Olympia-Qualifikation vom 19. bis 21. September in der chinesischen Hauptstadt Peking keine Läuferin gemeldet.
«Das DEU-Senioren-Testlaufen Mitte August in Oberstdorf brachte nach dem Karriereende der deutschen Meisterin Kristina Isaev keine Kandidatin mit realistischen Aussichten auf das Erlaufen eines Startplatzes hervor», hieß es von der DEU.
Verband hofft auf Olympia 2030
Schon bei der Weltmeisterschaft im März in Boston hatte keine deutsche Frau in der Einzel-Konkurrenz teilgenommen. Dort war auch der Großteil der Olympia-Plätze vergeben worden. Deutschland sicherte sich zwei Startplätze im Paarlauf und einen im Eistanz.
«Für die nächste, junge Generation an Einzelläuferinnen geht es darum, sich in den kommenden Jahren im internationalen Seniorenbereich zu etablieren und bei den Olympischen Winterspielen 2030 in Frankreich wieder im Frauen-Wettbewerb präsent zu sein», erklärte die DEU.
Noch besteht die Möglichkeit, dass eine Frau im Rahmen des olympischen Team-Wettbewerbs teilnimmt. Dafür muss sich Deutschland aber erst noch qualifizieren.
17-Jähriger soll Olympia-Ticket holen
Für den Männer-Wettbewerb der Olympia-Qualifikation wurde etwas überraschend der erst 17-jährige Genrikh Gartung anstelle des deutschen Meisters Nikita Starostin nominiert. «Wir schicken mit Genrikh Gartung den Läufer ins Rennen, der die besten Chancen hat, einen Olympia-Startplatz für Deutschland zu sichern», sagte DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer.
An den Winterspielen in Italien darf der Vierfach-Springer aber noch nicht teilnehmen, da der gebürtige Russe bislang nicht über eine deutsche Staatsbürgerschaft verfügt.