Der Fußball-Bundesliga fehlt es aus Sicht von Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche nicht zuletzt an guten Nachwuchsspielern, um wieder Anschluss an das europäische Top-Niveau zu finden. Krösche wies im Interview der «Süddeutschen Zeitung» darauf hin, dass die Bundesliga immer noch die Liga mit den wenigsten Spielminuten für Spieler unter 23 Jahren sei. «Da sind uns die anderen Länder weit voraus. Das ist alarmierend», sagte Krösche.
Der 44-Jährige monierte, in der Spitze der Bundesliga fehle – was Nachwuchsspieler angehe – die Quantität und die Qualität. Er forderte daher neben einer besseren Ausbildung auch andere Schwerpunkte beim Nachwuchs. «Mehr individuelle Förderung, weniger auf den mannschaftlichen Erfolg achten», erklärte Krösche.
Bundesliga muss sich «ein bisschen neu erfinden»
Trainer und Leiter der Nachwuchszentren seien zu sehr an Ergebnissen der Teams gemessen worden. Es habe der Glaube geherrscht, gute Resultate korrelierten mit der Durchlässigkeit zum Profiteam. «Das ist aber falsch», betonte Krösche. Ein anderer Aspekt sei, dass die jungen Spieler noch früher an die Intensität auf Profiniveau gewöhnt werden müssten.
Es sei momentan die Wahrheit, dass andere Länder attraktiver seien, nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch wegen der größeren Chancen auf internationale Titel. «So ehrlich müssen wir im deutschen Fußball sein, das anzuerkennen. Das wird sich in den nächsten Jahren leider auch nicht ändern», sagte der Eintracht-Sportvorstand. «Wir müssen andere Wege finden, um wieder aus eigener Kraft besser zu werden. Wir müssen uns ein bisschen neu erfinden.»
Die Frankfurter, die sich in der vorigen Saison als Tabellen-Dritter für die Champions League qualifiziert hatten, empfangen zum Saisonstart heute (15.30 Uhr) Werder Bremen.