Benedikt Doll hat sich für den Start seiner Abschiedstour viel vorgenommen. «Ich habe noch Kraft und bin motiviert für das Wochenende am Holmenkollen», sagte der ehemalige Weltmeister aus dem Schwarzwald vor dem Biathlon-Weltcup im norwegischen Oslo.
Nach seiner Rücktrittsankündigung in der vergangenen Woche bleiben dem 33-Jährigen noch insgesamt drei Weltcups, ehe er sich mehr der Familie und einem neuen Studium widmen will.
«Meine Gefühlslage hat sich nach der Bekanntgabe meines Rücktritts nicht verändert, da mir die Entscheidung ja schon länger klar war, und es sich über die Saison nicht verändert hat», sagte Doll. Am Freitag (14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) ist der Routinier im Einzel gefordert. In dieser Disziplin über 20 Kilometer hatte er vor zwei Wochen bei der WM in Tschechien die Bronzemedaille gewonnen.
«Das ist für mich eine eher ruhige und lange Disziplin auf einer harten Runde. Da versuche ich, entspannt dranzugehen und schaue, was geht. Am Samstag heißt es wieder, vom ersten Meter an Vollgas zu geben», sagte Doll mit Blick auf den Massenstart. Nach den Rennen in Norwegen geht es für Deutschlands derzeit besten Biathleten noch bei den Weltcups in den USA und Kanada um Siege und Podestplätze, ehe für den zweimaligen Saisonsieger Schluss ist.
«Ich habe Lust, etwas Neues zu lernen», sagte Doll: «Und ich freue mich auch darauf, mehr Zeit zu Hause zu verbringen.» Der Vater, aufgewachsen in Hinterzarten, der als Profisportler nebenbei ein Bachelor-Studium in Marketing und Vertrieb Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Furtwangen abschloss, will noch mal im Bereich Gebäudetechnik studieren. «Ich liebe diesen Sport und alles, was er abverlangt. Aber ich merke, dass ich meine Energie jetzt in neue Projekte stecken möchte und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen will», sagte Doll.
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