Ein Touchdown in der NFL ist für Amon-Ra St. Brown inzwischen Normalität. «Ich erwarte das von mir», sagte der 22 Jahre alte Football-Profi der Deutschen Presse-Agentur nach dem ersten Saisonsieg seiner Detroit Lions. «Ich will mehr machen, ich will mehr Yards, mehr Touchdowns. Wenn ich keinen Touchdown mache, dann bin ich stocksauer.» St. Brown ist schon so gut, dass er NFL-Rekorde bricht – und bei den Lions längst Passempfänger Nummer eins ist.
Beim 36:27 seiner Mannschaft gegen die Washington Commanders hatte der Deutsch-Amerikaner am Sonntag zwei Touchdowns und kommt nun auf acht in den saisonübergreifend vergangenen sechs Spielen in der National Football League. Dass er in diesen sechs Spielen zudem außer einem Touchdown auch noch jeweils mindestens acht Pässe fing, ist ein NFL-Bestwert – das schaffte kein Davante Adams, kein Antonio Brown, kein Randy Moss und kein Odell Beckham Jr. «Stabiler geht es nicht. Du kannst dich jeden Tag darauf verlassen, dass er abliefert», lobte Trainer Dan Campbell.
Den Respekt seiner Kollegen erarbeitete sich St. Brown in seinen bislang 19 NFL-Spielen dabei nicht nur mit den Touchdowns, sondern insbesondere auch mit der Arbeit, die er verrichtet, um anderen Spielern den Weg frei zu blocken. «Er ist ein Pitbull, der als Receiver spielt», sagte Campbell.
Noch vor knapp zwei Jahren wurde St. Brown, dessen älterer Bruder Equanimeous St. Brown bei den Chicago Bears spielt, bei der Talenteauswahl drei Runden lang von allen Mannschaften übergangen. Erst die Lions nutzten einen ihrer Picks in Runde vier und holten ihn nach Detroit. Das beschäftigt den ehrgeizigen Sportler noch immer, er kann alle Namen der Passempfänger aufzählen, die vor ihm ausgewählt wurden. «Ich bin gerne perfekt in allem, das ich mache. Wenn ich einen Fehler mache, dann bin ich hart zu mir», sagte St. Brown in der Pressekonferenz nach seiner Gala-Vorstellung mit neun gefangenen Pässen für insgesamt 116 Yards und weiteren 68 Yards, die er den Ball nach einer Übergabe übers Feld trug.
An Selbstvertrauen mangelt es dem höflichen Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners nicht: «Ich mache nicht viele Fehler. Wenn ich einen mache, dann irritiert mich das. Ich verspreche euch, ich mache keinen Fehler zweimal», sagte er zu den Journalisten in Detroit. Derzeit macht er vor allem: Viel richtig.
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