Zehn Tage – eine längere Zeit ohne Tennisschläger hat sich Alexander Zverev in der kurzen Pause nicht gegönnt.
Nach seinem Triumph bei den ATP Finals düste der Olympiasieger mit seiner Freundin Sophia Thomalla und Teilen seiner Familie sofort auf die Malediven, doch schon kurz darauf begann der Weltranglisten-Dritte bereits wieder mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Denn obwohl Zverev das bislang erfolgreichste Jahr seiner Karriere gespielt hat – zufrieden ist der 24-Jährige noch lange nicht.
Nummer eins der Welt im Blick
Vielmehr hat sich Zverev für 2022 einiges vorgenommen. «Ich habe zwei Ziele vor mir: Das ist natürlich ein Grand Slam zu gewinnen und die Nummer eins der Welt zu werden», sagte der Hamburger. Schon bei den am 17. Januar beginnenden Australien Open hat er beides im Blick.
Sollte die aktuelle Nummer eins Novak Djokovic aufgrund der geforderten kompletten Impfung gegen das Coronavirus tatsächlich nicht in Melbourne an den Start gehen, könnte Zverev den neunfachen Melbourne-Sieger im Falle seines ersten Grand-Slam-Titels schon Down Under von der Spitze der Weltrangliste verdrängen. «In Australien hab ich die Chance beides zu erreichen, gleichzeitig. Deswegen hoffe ich, dass es dort klappen wird», sagte Zverev.
Start beim ATP Cup
Djokovic hat sich bislang weiter nicht zu seinem Impfstatus geäußert und seine Teilnahme beim am Neujahrstag beginnenden ATP Cup abgesagt. Zverev ist bereits in Sydney eingetroffen. Zusammen mit Jan-Lennard Struff, Kevin Krawietz, Tim Pütz und Yannick Hanfmann geht er bei der dritten Auflage des Wettbewerbs für Deutschland an den Start. Im Vordergrund steht aber nicht der Titel mit dem Team, sondern eine optimale Vorbereitung auf die Australian Open.
«Ich möchte das Jahr gut starten. Ich möchte in der Form bleiben und vielleicht noch in eine bessere Form kommen», sagte Zverev zuletzt in einem Sky-Interview. Seit seinem enttäuschenden Achtelfinal-Aus in Wimbledon im Juni hat er nur vier Partien verloren, neben Gold bei Olympia auch die Turniere in Cincinnati, Wien und eben die ATP Finals gewonnen. «Ich kann nicht viel besser Tennis spielen als in den vergangenen sechs Monaten», sagte Zverev.
Hartes Training in Monte Carlo
Und dennoch hat er in der Vorbereitung in Monte Carlo wieder hart gearbeitet. Mehrere Stunden im Fitness-Center, viel Zeit auf dem Court – Zverev hat sich trotz zahlreicher Termine wie bei der Ehrung zum «Sportler des Jahres» nicht geschont. «In dieser Zeit werden die Grundlagen gelegt», sagte Tennis-Legende Boris Becker. «Ich denke schon, dass Novak, Daniil (Medwedew) und Sascha (Zverev) auch das nächste Jahr dominieren werden.»
In Sydney wird Zverev sehen, in welcher Verfassung er ins neue Jahr startet. Beim Auftaktspiel gegen Großbritannien am Sonntag trifft die deutsche Nummer eins auf den Weltranglisten-12. Cameron Norrie. Zuvor spielen Struff und Daniel Evans gegeneinander. «Wir haben eine gute Truppe. Die waren im Halbfinale vom Davis Cup, und ich habe nicht gespielt», sagte Zverev zu den Chancen beim ATP Cup. «Wir haben ein gutes Doppel und mit Jan-Lennard eine gute Nummer zwei. Ich denke schon, dass wir ganz gute Chancen haben.» Weitere Gegner sind die USA und Kanada. Nur die Sieger der vier Vorrunden-Gruppen erreichen das Halbfinale.
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