Tennisstar Alexander Zverev hat nach der Aufgabe von Novak Djokovic erstmals das Finale der Australian Open erreicht. Der 24-malige Grand-Slam-Turniergewinner aus Serbien beendete nach dem im Tiebreak mit 5:7 verlorenen ersten Satz (6:7) das Halbfinale gegen den Hamburger vorzeitig.
«Ich bin natürlich glücklich, im Finale zu sein. Auf der anderen Seite gibt es keinen auf der Tour, den ich mehr respektiere als Novak», sagte Zverev, der einen Appell an die Zuschauer in der Rod Laver Arena richtete: «Bitte buht keinen Spieler aus, wenn er wegen einer Verletzung aufgeben muss.»
Im TV-Sender Eurosport sagte Zverev danach: «Er hat sich vielleicht ein bisschen langsamer bewegt zwischen den Ballwechseln. Ich fand aber, er hat noch viele Bälle bekommen, er hat sich recht gut bewegt. Schwierig, jetzt was darüber zu sagen.»
Djokovic habe in den vergangenen 20 Jahren «absolut alles für den Tennissport gegeben. Wenn er nicht weitermachen kann, dann bedeutet es, dass er wirklich nicht weitermachen kann.» Rekordchampion Djokovic hatte sich bei seinem dramatischen Viertelfinalsieg gegen den Spanier Carlos Alcaraz am linken Oberschenkel verletzt.
Zverev jetzt gegen Sinner oder Shelton
Zverev erreicht durch die Aufgabe des 37 Jahre alten Gegners zum dritten Mal ein Grand-Slam-Finale. Seine bisherigen Endspiele bei den US Open 2020 und den French Open im Vorjahr hatte er beide verloren. «Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mal ein bisschen Glück in einem Finale habe», sagte Zverev.
Im Duell um den Titel trifft der 27-Jährige am Sonntag auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen dem italienischen Titelverteidiger Jannik Sinner und Ben Shelton aus den USA. Zverev ist erst der dritte männliche Tennisprofi nach Boris Becker (1991, 1996) und Rainer Schüttler (2003), der das Finale in Melbourne erreichen konnte.
Im Match gegen Djokovic war in bestimmten Szenen zu sehen, dass sein serbischer Gegner gehandicapt war. Dessen erster Aufschlag kam vor allem zu Beginn zu selten, zwischendurch beugte sich Djokovic auch auf seinen Schläger und verzog das Gesicht. Auch legte er sich früh mit seiner Box um Ex-Profi Andy Murray als Supercoach an. Die Aufgabe nach dem verlorenen Tiebreak kam dennoch überraschend – auch für die Zuschauer, von denen einige buhten und pfiffen.
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