Alexander Zverev ist zurück, der Weg zu alter Stärke erwartungsgemäß aber noch lang. Der Olympiasieger feierte sein Comeback auf der Tennis-Bühne mit einem Sieg und einer Niederlage.
Beim Diriyah Tennis Cup in Saudi-Arabien gewann der Olympiasieger zunächst gegen den Österreicher Dominic Thiem mit 10:8, 10:7. Die Sätze wurden bei dem Show-Event in der ersten Runde im sogenannten Match-Tiebreak gespielt und waren damit wesentlich kürzer als üblich. Im Viertelfinale musste sich Zverev dann dem Russen Daniil Medwedew mit 0:6, 4:6 geschlagen geben. Damit ist der 25-Jährige am Freitag nur noch im Doppel im Einsatz.
Für Zverev war es der erste offizielle Auftritt seit dem Halbfinale bei den French Open, als er sich Anfang Juni in Paris gegen Rafael Nadal eine schwere Fußverletzung zugezogen hatte. Der gebürtige Hamburger will in diesem Jahr noch etwas Spielpraxis sammeln, ehe es rund um den Jahreswechsel mit dem United Cup in Australien wieder ernst wird. Am 16. Januar 2023 beginnen dann in Melbourne die Australien Open.
«An meinen Zielen hat sich nichts geändert»
«Ich kann nicht einfach zu den Australian Open reisen und erwarten, mein bestes Tennis zu zeigen. Von daher sind diese Turniere schon extrem wichtig gerade», hatte Zverev vor der Veranstaltung im wegen der Menschenrechtslage umstrittenen Saudi-Arabien in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Vom 19. bis 24. Dezember wird Zverev auch noch an der Wolrd Tennis League im Dubai teilnehmen, einem weiteren Show-Event.
«An meinen Zielen hat sich nichts geändert. Ich möchte immer noch einer der besten Spieler der Welt sein, ich möchte immer noch die größten Turniere der Welt gewinnen», sagte Zverev. «Aber ich muss auch akzeptieren, nicht sofort wieder bei hundert Prozent zu sein. Klar wird das keine Frage von heute oder morgen sein.».
Probleme beim zweiten Aufschlag
Das wurde vor allem gegen Medwedew deutlich. Nach dem lockeren Aufgalopp gegen Thiem in etwas mehr als 20 Minuten war Zverev die fehlende Matchpraxis gegen den Russen deutlich anzumerken. Vor allem der zweite Aufschlag machte wie schon häufig in der Vergangenheit Probleme, fünf Doppelfehler standen nach dem ersten Satz zu Buche. Medwedew holte sich den ersten Durchgang nach 40 Minuten mit 6:0.
Im zweiten Satz steigerte sich Zverev, als er zum 1:1 sein erstes Spiel gewann, riss er jubelnd die Arme in die Höhe und ließ sich von den nur wenigen Zuschauern feiern. In der Folgezeit zog die deutsche Nummer eins sogar auf 3:1 davon, dann leistete er sich aber wieder einige leichte Fehler, sodass Medwedew nach 1:31 Stunden seinen ersten Matchball nutzen konnte. «Es ist klar, dass ich nach mehr als sechs Monaten Pause noch Zeit brauche. Ich brauche Zeit als Tennisspieler, mein Fuß braucht Zeit», sagte Zverev. Seine Enttäuschung hielt sich deshalb in Grenzen.
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