Zuerst dachte Alexander Zverev an einen Scherz, doch mittlerweile hat er sich mit dem Gedanken an den Hammer-Auftakt der French Open gegen Rekordsieger Rafael Nadal angefreundet. «Ich freue mich auf dieses Match. Ich freue mich, dass ich gegen so eine Legende nochmal spielen darf», sagte der Tennis-Olympiasieger in Paris.
«Ich wollte unbedingt in meiner Karriere nochmal gegen Rafa spielen. Ich wollte nicht, dass meine letzte Erinnerung gegen Nadal ist, wie ich mit dem Rollstuhl rausgefahren werde.»
Die Bilder vom French-Open-Halbfinale 2022, als Zverev im Duell mit Nadal (37) umgeknickt war und anschließend mit dem Rollstuhl vom Court Philippe Chatrier geschoben wurde, hat auch Zverev vor der Revanche noch im Kopf. Damals war er dem spanischen Sandplatz-König auf Augenhöhe begegnet und stand kurz davor, die Nummer 1 der Welt zu werden. Die schwere Fußverletzung machte das zunichte und warf Zverev auch beim Ziel Grand-Slam-Titel weit zurück.
«Wenn ich das auf dem Platz wieder zeigen und vielleicht noch ein, zwei Dinge besser machen kann, dann kann ich auch gewinnen. Das ist mein Mindset», sagte der 27-Jährige, der ein «schwieriges Match» erwartet. «Ich wollte natürlich viel später im Turnier gegen ihn spielen, das ist völlig klar. Aber es ist so, wie es ist.» Als ihm sein Bruder Mischa Zverev am Donnerstag nach dem Training von dem Hammer-Los erzählte, «dachte ich zunächst, dass er einen Witz macht», verriet der Hamburger.
Beckers Rat: Spiele «nicht gegen den Mythos» Nadal
Den Ratschlag von Tennis-Ikone Boris Becker, das Match möglichst «emotionslos» anzugehen und «nicht gegen den Mythos Nadal» zu spielen, sondern gegen «den aktuellen Nadal von heute», nahm Zverev nicht an. «Bin ich nicht der Meinung», sagte er: «In meinem Kopf gehe ich davon aus, dass ich gegen einen Rafael Nadal auf dem Höhepunkt spiele. Ich denke, dass er sein bestes Tennis zeigen wird – das ist mein Mindset.»
Becker hatte dem deutschen Schützling zuvor den Rat gegeben, die Erfolge und und Geschichte von Nadal zu vergessen. In einer Eurosport-Presserunde sagte er, er selbst würde «niemals gegen Rafael Nadal in Roland Garros wetten». Besonders das französische Publikum könne einen großen Einfluss auf den Spanier haben: «Rafa und Roland Garros – das ist die größte Liebesgeschichte im Tennis.»
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