Erstmals nach seiner schweren Knöchelverletzung im Vorjahr kehrt Alexander Zverev bei den French Open auf den Unglücksplatz zurück.
Durch den verletzungsbedingten Rückzug des Franzosen Gaël Monfils wirbelten die Organisatoren die Ansetzungen für heute durcheinander. Zverev trifft nun in der sogenannten Night Session am Abend auf dem Court Philippe-Chatrier in der zweiten Runde auf den Slowaken Alex Molcan. Die Partie wird nicht vor 20.15 Uhr beginnen.
Im größten Stadion im Stade Roland Garros von Paris war Zverev vor einem Jahr im Halbfinale gegen Rafael Nadal schwer umgeknickt und mit einem mehrfachen Bänderriss lange ausgefallen. «Es wird anders sein, wenn ich das erste Mal wieder auf dem Chatrier bin», hatte Zverev noch vor der ersten Runde über die Möglichkeit der Rückkehr gesagt. «Dann kann es schon sein, dass es für mich andere Gefühle sind.» Gegen den Weltranglisten-86. Molcan ist Zverev klarer Favorit.
Mit dem Kontrahenten verbindet ihn eine lange Vergangenheit. «Wir kennen uns seitdem wir 13, 14 Jahre alt sind», sagte Zverev. «Wir haben jedes europäische Juniorenturnier gespielt, das es gibt.» Das letzte Duell liegt allerdings nach Erinnerung von Zverev auch bereits zwölf Jahre zurück, im Profibereich treffen beide erstmals aufeinander.
Letzte deutsche Spielerin
Anna-Lena Friedsam findet sich in einer ungewohnten Rolle wieder. Nach dem Aus von Jule Niemeier und Tatjana Maria, der Babypause von Angelique Kerber und den Rücktritten von Weggefährtinnen wie Andrea Petkovic ist sie die letzte verbliebene Deutsche im Feld. «Ich habe alles schon mitgemacht. Als ich die Nummer 50 der Welt war, war ich die Nummer fünf in Deutschland», erinnerte die heutige Weltranglisten-91. an bessere Zeiten im deutschen Damen-Tennis. «Mit meiner eigenen Geschichte mit Höhen und Tiefen habe ich da einen klaren Blick drauf.»
Mit einem Sieg gegen die an Position 23 gesetzte Russin Jekaterina Alexandrowa würde Friedsam erstmals in Paris in die dritte Runde einziehen.
Nicht nur Belohnung
Vor der schwersten Aufgabe des deutschen Quartetts in der zweiten Runde steht Daniel Altmaier. Auf dem Court Suzanne-Lenglen trifft der 24-Jährige aus Kempen auf den an Nummer acht gesetzten Italiener Jannik Sinner. Als reinen Bonus will Altmaier das Spiel aber keinesfalls verstanden wissen. «Wenn das Belohnung wäre, bräuchte ich gar nicht auf den Platz gehen», betonte er. «Ich habe eine ganz klare Vorstellung und gehe auf den Platz, um zu gewinnen, alles andere macht keinen Sinn.»
Erst das zweite Mal überhaupt in seiner Karriere steht der Karlsruher Yannick Hanfmann unter den besten 64 bei einem Grand-Slam-Turnier. Nach einem großen Kampf über knapp fünf Stunden und fünf Sätze zum Auftakt wird es auch gegen den Argentinier Francisco Cerúndolo auf die Physis ankommen.
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