Für Ex-Weltmeister Niklas Kaul ist die Aufholjagd im EM-Zehnkampf von München nicht reibungslos verlaufen, der Medaillengewinn ist aber weiterhin möglich.
Nach acht Disziplinen liegt der 24-jährige Mainzer mit 6682 Punkten auf dem siebten Platz. «Da muss viel zusammen passen», sagte Ex-Zehnkämpfer und ARD-Experte Frank Busemann über die Titelchance von Kaul, dessen Stärken der noch ausstehende Speerwurf und der abschließende 1500-Meter-Lauf sind.
In Führung liegt der Schweizer Simon Ehammer mit 7202 Punkten – trotz nur 34,92 Meter mit dem Diskus. Kaul konnte diesen Fauxpas des Spitzenreiters mit 41,80 Meter nicht entscheidend nutzen. Eine Weite, die weit von seiner Bestleistung von 49,29 Meter entfernt ist. Im Stabhochsprung kompensierte er dieses Malheur mit lediglich 4,90 Meter nur bedingt und liegt nun 520 Punkte hinter Ehammer.
Eine gute Chance auf Bronze oder Silber hat der frühere WM-Dritte Kai Kazmirek, der mit 6757 Punkten auf Rang fünf liegt. Vom Drittplatzierten Esten Maicel Uibo ist er nur 31 Punkte entfernt.
Nach einem erfolgreichen Protest gegen die Disqualifikation wegen Fehlstarts über 110 Meter Hürden konnte Titelverteidiger Arthur Abele weiter am EM-Zehnkampf teilnehmen. Der 36-jährige Ulmer durfte allein noch einmal über die Hürden laufen und kam nach 14,50 Sekunden ins Ziel.
Ungeachtet des Ausgangs der Jury-Entscheidung startete Abele im Diskuswurf, den er mit 42,38 Meter beendet. Im Stabhochsprung reichte es für ihn im letzten Zehnkampf seines Lebens nur zu einem 4,50-Meter-Sprung und nach acht Disziplinen für den 16. Platz. «Ich bin nervlich total im Arsch», sagte Abele zu dem Protest-Wirbel.
Der Zehnkampf wird heute um 18.30 Uhr mit dem Speerwurf fortgesetzt. Die finalen 1500-Meter-Läufe beginnen um 21.35 Uhr.
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