Christian Wück, der neue Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen, zeigte im ersten Pflichtspiel gegen die Niederlande, dass er mit voller Leidenschaft und Einsatzbereitschaft an der Seitenlinie agierte. Nach dem 2:2-Unentschieden zum Auftakt der Nations League war er jedoch alles andere als zufrieden. Er kritisierte seine Mannschaft dafür, dass sie in bestimmten Momenten zu „lasch“ aufgetreten sei und forderte, dass diese Lehrmomente mitgenommen werden müssen.
Für das nächste Spiel am Dienstag (18.15 Uhr, ZDF) im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg, wo das DFB-Team auf die Österreicherinnen trifft, hat Wück einige Sorgen im Gepäck. Österreich gewann sein erstes Spiel gegen Schottland mit 1:0 und wird ein harter Gegner im Kampf um den Gruppensieg, der für das Halbfinale der Nations League qualifiziert.
Ein Schock für Wück ist der Ausfall von Sophia Winkler. Die 21-jährige Ersatztorhüterin zog sich im Training eine schwere Knieverletzung zu, wie der DFB mitteilte. An ihrer Stelle wird die gleichaltrige Ena Mahmutovic vom FC Bayern München in den Kader berufen.
Wück erwartet vor allem eine defensivere Stabilität von seiner Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen die Niederlande. Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken bestätigte, dass es einige Abstimmungsprobleme gab, jedoch auch Fortschritte während des Spiels erzielt wurden. „Am Anfang war die Defensive etwas zerfahren, aber wir haben das als Team auf dem Platz besprochen und gelöst“, erklärte Nüsken.
Der Trainer wies darauf hin, dass die Abwehr gegen die Niederländerinnen wackelig war, besonders in Abwesenheit der verletzten Innenverteidigerinnen Kathrin Hendrich und Sara Doorsoun. Wück betonte, dass Flanken von außen nicht zugelassen werden dürften und dass die Zuordnung in der Mitte verbessert werden müsse.
Kapitänin Giulia Gwinn hatte ebenfalls Schwierigkeiten in der Zuordnung, was zu einem entscheidenden Tor für die Niederländerinnen führte. Wück kritisierte die mangelnde Abwehrarbeit und forderte eine stärkere Teamarbeit, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden.
Dennoch gibt es Lichtblicke. Wück lobte die individuelle Klasse seiner Spielerinnen, insbesondere Klara Bühl, die das 1:1 durch Lea Schüller vorbereitete. „Wir haben die Schützen und die Kopfballspielerinnen, und das sollte ein Markenzeichen dieser Mannschaft werden“, so der Coach. Er fordert mehr Flanken und eine höhere Präsenz im Strafraum.
Auf der anderen Seite zeigte Jule Brand eine starke Vorstellung, als sie Nüsken den Ball zum zwischenzeitlichen 2:1 zuspielte. Auch wenn es Höhen und Tiefen im Spiel gab, ist Wück zuversichtlich, dass die Mannschaft sich im Verlauf der Nations-League-Spiele verbessern wird, um den bestmöglichen Kader für die EM im Juli in der Schweiz zu formen.
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