Bayern raus, Dortmund raus, Leverkusen raus: Der nächste DFB-Pokalsieger kann nur RB Leipzig heißen. Meinen zumindest viele Fußball-Insider.
Tatsächlich ist die Chance der Sachsen auf den ersten Titel der jungen Vereinsgeschichte nach dem frühzeitigen Scheitern der bislang saisonbesten Clubs so groß wie nie. Allerdings stehen vor den Sachsen noch mindestens 270 Fußball-Minuten bis zum Triumph. Und die werden nicht einfach, denn auch die vermeintlich Kleinen wittern ihre Chance. Wie zum Beispiel Hannover 96. Am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky/Sport 1) muss RB bei den Niedersachsen antreten. Und die haben eigene, große Ambitionen.
Gerade dieses Spiel dürfte ein Gradmesser dafür werden, wie groß das Selbstbewusstsein der Leipziger nach den durchaus bemerkenswerten Erfolgen seit der Amtsübernahme von Trainer Domenico Tedesco ist und wie man damit umgeht. «Babelsberg war nicht einfach, Rostock war nicht einfach, Hannover wird gleich gar nicht einfach», sagte Tedesco. Wohl wissend, wie schwer sich sein Team in den ersten drei Runden gegen unterklassige Mannschaften getan hatte. War der Auftakt gegen Zweitligist Sandhausen mit 4:0 noch einigermaßen standesgemäß, mühte sich RB beim Regionalligisten SV Babelsberg zu einem 1:0. Auch das 2:0 über den Zweitligisten FC Hansa Rostock war keine Offenbarung.
RB «auf dem Papier» großer Pokalfavorit
Und doch wird RB nun als ganz großer Kandidat auf den Pott gehandelt. Auf dem Papier sind es die Leipziger auch. «Auf dem Papier», bekannte auch Tedesco und verwies schon mal auf die Erfolgsbilanz des kommenden Gegners Hannover 96, seitdem Trainer Christoph Dabrowski die Geschicke lenkt. «Neun Spiele, 17 Punkte. Sie spielen gerade wie ein Erstplatzierter», sagte Tedesco und lobte die Arbeit des Hannover-Trainers. «Ich möchte sie aber auch nicht wie eine Champions-League-Mannschaft darstellen», sagte Tedesco und betonte: «Wir nehmen die Favoritenrolle an. Für jeden wäre es ja nun eine Enttäuschung, wenn wir den Pokal nicht holen.
Grundsätzlich gehe man bei RB in jedes Spiel, um es zu gewinnen, auch wenn man bei Bayern München spiele. Man wisse aber auch, dass es nicht einfach werde, bemerkte der Coach. Gerade auch auf dem sehr mitgenommenen Rasen in Hannover, der wohl nicht das gepflegte Passspiel der Leipziger zulasse. «Wir haben das der Mannschaft gesagt und ich habe sie gefragt, ob ein nicht so guter Platz Grund sein kann, nicht in ein Halbfinale einzuziehen», sagte Tedesco und fügte an: «Das darf kein Thema oder eine Ausrede sein.»
Möglicherweise wird Marcel Halstenberg an seiner ehemaligen Wirkungsstätte nach langer Leidenszeit ein Kurz-Comeback geben. Der Nationalspieler, der in dieser Spielzeit wegen langwieriger Verletzungen noch keine Minute auf dem Platz gestanden hat, gehört zum starken RB-Kader, von dem alle an Bord sind.
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