Nun müssen es Alexander Zverev und Angelique Kerber in Wimbledon richten. Ein bisschen geknickt war Dominik Koepfer nach seinem Aus am Freitag schon, aus London nimmt der Olympia-Starter aber viel Selbstvertrauen mit.
«Dritte Runde ist natürlich trotzdem ein gutes Turnier, trotz der Enttäuschung», sagte der 27-Jährige nach dem 5:7, 1:6, 6:7 (4:7) gegen den Spanier Roberto Bautista Agut.
Dem Halbfinalisten von 2019 genügte eine solide Leistung, um dem müde wirkenden Koepfer die zweite Achtelfinal-Teilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier zu verwehren. Der Weltranglisten-62. stand vor zwei Jahren bei den US Open unter den letzten 16, nutzte diesmal aber seine Möglichkeiten nicht, als es darauf ankam.
«Ich hätte einen besseren Aufschlag gebraucht in den entscheidenden Momenten, der hat mich dann ein bisschen im Stich gelassen», sagte Koepfer. Seine Physis sah er eigentlich als gut genug an: «Da kämpft man sich ja dann schon rein in solche Matches. Vielleicht haben schon ein paar Prozent gefehlt, aber ich denke, an dem lag’s nicht.»
An diesem Samstag (Spielbeginn 12.00 Uhr/Sky) haben noch Zverev und Kerber die Chance, ins Achtelfinale einzuziehen. Zverev trifft dann auf den an Nummer 31 gesetzten Amerikaner Taylor Fritz und will zum zweiten Mal unter die letzten 16 von Wimbledon. Kerber tritt gegen die Weltranglisten-100. Alexandra Sasnowitsch aus Belarus an. Insgesamt waren elf deutsche Tennisprofis ins Turnier gestartet.
Koepfer mit zu vielen einfachen Fehlern
Koepfer gelang bei seiner Drittrunden-Premiere in Wimbledon zwar ein Start nach Maß. Mit Hilfe der Netzkante nahm der gebürtige Schwarzwälder Bautista Agut sofort dessen Aufschlagspiel ab, doch der Weltranglisten-Zehnte antwortete bei Sonnenschein auf dem Platz zwei sofort mit einem Break. Beide hatten danach weiter Probleme, ihren Aufschlag zu halten – Koepfer verpasste es beim 5:4, den Satz zuzumachen und verlor ihn dann nach zu vielen einfachen Fehlern.
Der Linkshänder brachte auch zum Beginn des zweiten Durchgangs sein Service wieder nicht durch und geriet so 0:3 ins Hintertreffen. Der an Nummer acht gesetzte 33-jährige Spanier hatte das Geschehen nun unter Kontrolle, Koepfer kam nicht in die Partie. Der Wahl-Amerikaner hatte am Mittwochabend erst spät noch sein langes Fünf-Satz-Match in der zweiten Runde für sich entschieden und am Donnerstag ein langes Doppel gewonnen.
Das Ende schien nach dem Break zum 1:2 im dritten Satz nur eine Frage der Zeit, doch dann drehte Koepfer urplötzlich noch einmal auf und hatte bei einer 5:2-Führung einen Satzball – den er vergab. Bautista Agut spielte ungerührt weiter seine druckvolle Vorhand und glich zum 5:5 aus. Im Tiebreak geriet Koepfer dann schnell ins Hintertreffen und musste nach 2:19 Stunden zur Gratulation ans Netz.
Während bei den Herren Top-Favorit Novak Djokovic weiterkam, setzten sich bei den Damen nach vielen prominenten Ausfällen am Freitag zunächst die verbliebenen Favoritinnen durch. Die an Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus kam ebenso problemlos weiter wie die letztjährige French-Open-Siegerin Iga Swiatek aus Polen und die frühere Weltranglisten-Erste Karolina Pliskova aus Tschechien. Nach dem Aus der Spanierin Garbiñe Muguruza ist Kerber die letzte noch aktive Wimbledonsiegerin im Feld.
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