28. November 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Wie ARD, ZDF und Eurosport die Olympischen Spiele zeigen

Nach der Fußball-EM steht für die Sportfans das nächste TV-Dauerspektakel an. Wer will, kann die Olympischen Spiele in Tokio bei ARD, ZDF und Eurosport 24 Stunden am Tag verfolgen.

So viele bewegte Bilder von Olympischen Spielen gab es für die deutschen Sportfans noch nie. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD/ZDF und die Kanäle des US-Konzerns Discovery rund um Eurosport liefern sich einen Wettstreit im Fernsehen und im Internet.

Wer die komplette Auswahl haben will, muss allerdings dafür zahlen.

Was läuft im Fernsehen?

Das Erste beginnt bereits am 22. Juli mit dem ersten Übertragungstag vom olympischen Fußballturnier der Männer, an dem die deutsche Mannschaft in der Gruppe D ihr Auftaktspiel gegen Olympiasieger Brasilien bestreitet. Das ZDF ist am Freitag mit der Eröffnungsfeier und am Samstag mit dem ersten Wettkampftag dran. Danach wechseln sich die beiden Sender täglich ab und bieten zusammen 275 Stunden in ihren Hauptprogrammen. Wegen der Zeitverschiebung von sieben Stunden geht es kurz vor oder nach Mitternacht in Deutschland los. Ende der Übertragungen ist in der Regel um 17.00 Uhr.

Beim Spartensender Eurosport können Sportfans Tag und Nacht Olympia sehen. ARD und ZDF verzichten indes nach 17.00 Uhr auf eigene Olympia-Sendungen und informieren in ihren Nachrichtensendungen «Tagesthemen» und «heute journal» in Olympia-Blöcken über das Tagesgeschehen in Tokio. Eurosport bietet neben Zusammenfassungen unter anderem zwei Magazine um 17.00 Uhr und um 21.15 Uhr mit den Titeln «Big in Japan – Die Olympia-Show» und «Big in Japan – Olympia Late Night» an.

Wo senden ARD, ZDF und Eurosport noch?

Die öffentlich-rechtlichen Sender bieten bis zu zehn parallele Livestreams im Internet mit fast 1500 Stunden Berichterstattung, die auch in den jeweiligen Mediatheken zu sehen sind. Unter anderem über die Streaming-Plattformen Joyn und dem kostenpflichtigen Joyn Plus+ (bis zu 27 parallele Streams) zeigt Eurosport ein umfangreiches Programm aus Tokio.

Warum zeigen drei Sender die Spiele?

Der US-Konzern Discovery hatte 2015 überraschend die europäischen Medien-Rechte für die vier Olympischen Spiele bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro vom IOC gekauft. Erst zwei Jahre später kam es – nach zunächst abgebrochenen Verhandlungen – zu einer Einigung mit ARD und ZDF.

Gibt es für ARD/ZDF wieder Einschränkungen?

ARD und ZDF durften nach dem Rechte-Deal mit Discovery im August 2017 bei den Winterspielen in Pyeongchang nicht alle Sportarten live zeigen. Dazu gehörten Snowboard, Shorttrack, Eiskunstlauf und die Mehrzahl der Eishockey-Partien. Solche Einschränkungen gibt es dieses Mal nicht, das Erste und Zweite haben die freie Wahl.

Wer sind die Moderatoren?

Alexander Bommes und Jessy Wellmer werden für die ARD und Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne für das ZDF durch die Olympia-Live-Sendungen von Tokio aus führen. Die «Big in Japan»-Magazine werden von Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen und Gerhard Leinauer präsentiert – allerdings aus der Eurosport-Zentrale in Unterföhring.

Wer sind die Expertinnen und Experten?

Die ARD schickt zwei erfahrene Fachkräfte nach Japan: Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink und Frank Busemann, Olympia-Zweiter im Zehnkampf 1996. Die ZDF-Erklärerinnen und Erklärer sind Brinks Gold-Partner Jonas Reckermann, Ex-Hockey-Spieler Philipp Crone, der frühere Schwimmer Christian Keller, Ronny Ziesmer fürs Turnen und die zweimalige Olympiasiegerin Kristina Vogel für den Bahnradsport.

Eurosport und Discovery haben beinahe ein eigenes Olympia-Team an Experten zusammengesucht. Nahezu 50 Sportlerinnen und Sportler oder Trainer kommentieren teils aus Tokio, teils aus der Heimat das Olympia-Geschehen und decken beinahe alle Sportarten ab. Die Liste reicht von Hambüchen über Judo-Olympiasieger Ole Bischof, Springreit-Weltmeisterin Simone Blum, die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler und den ehemaligen Handball-Weltmeister Pascal Hens bis hin zu Hockey-Olympiasiegerin Fanny Rinne und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann.

Von Michael Rossmann und Claas Hennig, dpa