Schwimm-Olympiasieger Florian Wellbrock hat ausführlich über seine Unterstützung für seinen ukrainischen Konkurrenten Michailo Romantschuk gesprochen. Romantschuk, wie Wellbrock Freistilschwimmer und Langstreckenspezialist, trainiert schon länger in Magdeburg mit.
«Er war zu Kriegsbeginn in der Ukraine, und ich habe ihm nach Rücksprache mit Bernd Berkhahn (Trainer, Anm.) angeboten, dass wir noch Kapazitäten in unserer Trainingsgruppe haben. Seine finale Entscheidung ist dann gefallen, als seine letzte Trainingshalle mit einem 50-Meter-Becken kaputt gebombt wurde», sagte der 24-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Auf die Frage, ob Wellbrock mit Romantschuk über den Krieg spreche, sagte der Olympiasieger über zehn Kilometer im Freiwasser: «Ich habe ihm von Anfang an angeboten, dass er mit mir über alles sprechen und jederzeit auf mich zukommen kann. Das hat er Gott sei Dank nicht getan, weil ich auch gar nicht wüsste, wie ich darauf reagieren soll.» Wellbrock ergänzte: «Das, was er gerade erlebt und was seine Familienmitglieder und Freunde berichten, das sind Dinge, mit denen wir alle Gott sei Dank noch nie in Kontakt gekommen sind. Ich weiß daher gar nicht, wie man einem Menschen auf der Ebene emotional helfen soll oder kann.»
Dass in seiner Heimat Krieg herrscht, merkt man Romantschuk laut Wellbrock im Alltag häufig nicht an. «Das ist unterschiedlich und auch dadurch bedingt, was gerade durch die Nachrichten geht», sagte Wellbrock. «Ich bewundere seine mentale Stärke und wie gut er das meistert. Zu 95 Prozent lässt er sich nichts anmerken und zieht sein Training konsequent durch.»
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