Es geht noch besser! Davon ist Malaika Mihambo nach ihrem grandiosen Start mit der doppelten Titelchance bei WM und EM fest überzeugt.
«Ich glaube, da ist auf jeden Fall noch mehr drin», prophezeite die Weitsprung-Olympiasiegerin nach ihrem Sieg mit 7,09 Metern beim Diamond-League-Meeting am Samstag in Birmingham. «Ich fühle mich so gut wie in dem Doha-Jahr.» 2019 hatte die 28-Jährige von der LG Kurpfalz beim Weltmeisterschaftssieg in Katar mit 7,30 Metern geglänzt.
Besser ist Mihambo noch nie in eine Sommersaison gestartet als nun im Alexander Stadium. Vor ihrem WM-Triumph vor knapp drei Jahren hatte sie die Saison mit 6,81 Metern begonnen, vor den Olympischen Spielen 2021 in Tokio war sie 6,68 Meter weit gekommen. Nach so einem verheißungsvollen Einstand ist die Hoffnung auf ein Titel-Double bei der WM vom 15. bis 24. Juli in Eugene und bei der Heim-EM vom 15. bis 21. August in München geweckt.
Weltrekordmarke schreckt nicht ab
Auch der Weltrekord der Russin Galina Tschistjakowa von 7,52 Metern aus dem Jahr 1988 rückt wieder in den Bereich des Möglichen. «Die 7,52 Meter schrecken mich jedenfalls nicht mehr ab», hatte Mihambo schon nach dem 7,30-Meter-Satz vor drei Jahren selbstbewusst gesagt. Nur elf Frauen auf der Welt sprangen jemals weiter.
Allerdings waren seit dem WM-Coup die Sieben-Meter-Sprünge für sie wegen Rückenbeschwerden und in der Folge Anlaufproblemen keine Selbstverständlichkeit gewesen. «Ich bin zufrieden mit dem Einstieg», meinte Mihambo deshalb erleichtert. «Und ich bin froh, dass es wieder so weit geht.» Bei den Tokio-Spielen hatte die dreimalige «Sportlerin des Jahres» mit 7,00 Metern Gold im letzten Versuch geholt.
In Birmingham gelang ihr sogar im letzten Versuch mit 7,06 noch ein Flug über die sieben Meter. «Ich freue mich, dass es schon zweimal soweit über sieben Meter gegangen ist», sagte Mihambo. «Das zeigt, dass die Stabilität beim Anlauf wieder da ist.» Sie könne Geschwindigkeit wieder gut in Weite umsetzen. «Von daher sieht alles ganz gut aus. Ich bin anscheinend auf dem richtigen Weg», befand die in Heidelberg geborene Ausnahmeathletin. «Jetzt fühlt es sich so an, als wäre ich etwa so gut drauf wie 2019, als ich dominieren konnte.»
In Birmingham dominierte sie die Konkurrenz so deutlich wie fast nie. Hallen-Europameisterin Marina Bech-Romantschuk (Ukraine) kam mit 6,66 Metern auf Platz zwei, Hallen-Weltmeisterin Ivana Vuleta (Serbien/6,54) wurde Fünfte.
Eine Generalprobe ist für Mihambo der nächste Diamond-League-Start am kommenden Samstag in der US-Stadt Eugene, wo sie am 24. Juli im Weitsprung-Finale ihren WM-Titel verteidigen möchte. Dass es nur drei Wochen später bei der EM in München weitergeht, stört sie nicht. «Für mich als Weitspringerin ist es ganz gut, dass die Wettkämpfe so eng beieinander liegen», hatte Mihambo der Deutschen Presse-Agentur gesagt. «So muss trainingstechnisch nur ein Höhepunkt gestaltet werden, was für die Vorbereitung optimal ist.»
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