Für die Nationale Anti-Doping-Agentur ist das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs Cas im Fall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa eine Mahnung, den Schutz von minderjährigen Jugendlichen als zentrales «Ziel der Anti-Doping-Arbeit in Deutschland» zu sehen. Dies teilte die Nada als Reaktion auf die nachträglich verhängte vierjährige Sperre für die bei der Aufdeckung ihres positiven Doping-Tests erst 15-jährige Sportlerin mit.
Die Cas-Richter verhängten die Strafe auf Basis des Welt-Anti-Dopingcodes, der bei den Vorstoßtatbeständen und dem Sanktionsmaß prinzipiell nicht zwischen minderjährigen und volljährigen Sportlerinnen und Sportlern unterscheidet. «Hinterleute, die Doping bei Kindern vornehmen oder diese dazu verleiten, müssen sanktioniert werden», hieß es in der Nada-Mitteilung weiter.
Deutschland habe für die Verfolgung solcher Hinterleute neben den sportlichen Regeln vor allem das strafrechtliche Anti-Doping-Gesetz. «Das Anti-Doping Gesetz stellt sicher, dass Doping an Minderjährigen als Verbrechen gilt und empfindlich bestraft wird», erklärte die in Bonn ansässige Agentur.
Rusada hatte Walijewa nur nationalen Meistertitel aberkannt
Der Cas übernahm den Fall im Herbst 2022, weil die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) und der Eislauf-Weltverband (Isu) Widerspruch gegen das Urteil der russischen Anti-Doping-Agentur (Rusada) eingelegt hatten. Die Rusada hatte Walijewa nur den nationalen Meistertitel aberkannt, aber keine weiteren Sanktionen verhängt.
Der Fall der heute 17 Jahre alten Russin beschäftigt die Sportjuristen seit den Olympischen Spielen 2022 in Peking. Nach dem Team-Wettbewerb war eine positive Dopingprobe der Ex-Europameisterin bekannt geworden. Sie war im Dezember 2021 bei den nationalen Meisterschaften positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden.
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