Der FC Bayern fühlt sich bereit, deutsche Basketball-Geschichte zu schreiben.
«Wenn dein Team in einem Alles-oder-Nichts-Spiel so antwortet, ist die Grenze der Himmel», sagte Trainer Andrea Trinchieri nach dem Comeback der Münchner in der Viertelfinalserie gegen den großen FC Barcelona. Beim Stand von 2:2 nach vier Spielen fehlt dem FC Bayern ein Sieg, um sensationell als erstes deutsches Team ins Final Four der Euroleague einzuziehen.
FC Bayern vor deutscher Premiere
«Wir wollen alles geben, was wir haben, voller Energie», sagte Nationalspieler Andreas Obst vor dem Showdown am Dienstag (20.00 Uhr/Magentasport). «Wir wollen an die Spiele der Serie anknüpfen, vieles mitnehmen und spielen auf Sieg», sagte der 25-Jährige, dessen Team am Montagabend in Barcelona landete.
Im Palau Blaugrana in Katalonien fällt die Entscheidung, ob der Titelkandidat und Hauptrundengewinner Barcelona um die ehemaligen NBA-Profis Alex Abrines und Nikola Mirotic oder doch der Außenseiter aus München den Sprung in das Final-Turnier vom 19. bis 21. Mai in Belgrad schafft. Anadolu Efes Istanbul und Real Madrid sind qualifiziert. Zwischen Olympiakos Piräus und AS Monaco steht es ebenfalls 2:2.
Schaffen es auch die Bayern? «Das wäre natürlich schon ein wahnsinniger Schritt, weil wir in unserer Planung eigentlich noch nicht so weit sind», sagte Präsident Herbert Hainer. «Wir wollen in die europäische Spitze und bauen das sukzessive auf. Wenn wir jetzt schon ins Final Four kommen, wäre das natürlich Wahnsinn, grandios.»
Die Münchner arbeiten seit Jahren dran, sich in Europas Spitzenklasse zu etablieren. «Wir haben zweimal in Folge in der Euroleague überperformt», sagte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic. Schritt für Schritt geht die Entwicklung voran. Die neue Hightech-Halle SAP Garden, in der voraussichtlich im kommenden Jahr erstmals vor dann über 10.000 Zuschauern gespielt werden kann, soll ein weiterer Meilenstein werden.
Hunter: «Fühle mich nie als Außenseiter»
«Ich erwarte neue Impulse für den Basketball, wenn wir den SAP Garden erstmal fertig haben», sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß im BR. Der erstmalige Einzug in das Final Four bereits in diesem Jahr könnte schon jetzt große Schubkraft entfachen. «Die letzten zwei Monate hat die Mannschaft sehr zusammengefunden. Speziell die Spiele in Barcelona waren einmalig.»
Die Hürde Barcelona könnte höher nicht sein. Doch die Münchner glauben an ihre Chance. «Ich fühle mich nie als Außenseiter», sagte der amerikanische Center Othello Hunter. Das Warm-up in der Bundesliga glückte am Sonntagabend beim 92:57 gegen Würzburg erwartungsgemäß problemlos.
Dank einer defensiven Meisterleistung hatten die Bayern zwei Tage zuvor das katalanische Starensemble von Trainer Sarunas Jasikevicius beim 59:52 zermürbt. «Jetzt ist alles möglich», sagte Forward Augustine Rubit. Es war nach dem 90:75 in Barcelona der zweite Münchner Sieg in der Serie. «Wir wissen, was uns in Barcelona erwartet», sagte Trinchieri. «Wir kehren in den Rachen des Hais zurück.»
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