Frauenfußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat vor dem Beginn der Männer-Weltmeisterschaft in Katar eine weiterhin kritische Haltung zu dem Turnier angemahnt.
«Aber natürlich freue ich mich auch auf hochstehende Spiele. Als Trainerin schaut man auch mit einem anderen Auge nochmal auf eine Fußball-WM», sagte Voss-Tecklenburg im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF.
«Ich wünsche mir, dass der Fußball klare Statements sendet und dass der Sport, toller Sport, dafür entschädigen kann, dass wir erstens das WM-Gefühl noch nicht haben, aber zweitens auch sicherlich weiter kritisch bleiben, die richtigen Fragen stellen», fügte die 54-Jährige hinzu.
Der Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Markus N. Beeko, erneuerte die Forderung nach einem Fonds, mit dem der Fußball-Weltverband FIFA Arbeitsmigranten entschädigt, die am Bau der WM-Stadien beteiligt waren. «Das ist das, was Gianni Infantino heute hätte verkünden müssen – spätestens, am Tag vor der WM», sagte Beeko mit Blick auf den Auftritt des FIFA-Präsidenten am Samstag in Katar.
In Gesprächen habe die FIFA zumindest anklingen lassen, dass sie Verantwortung übernehmen würde. Daher sei es «sehr, sehr bedauerlich, was wir von Gianni Infantino heute sehen». Es zeige, dass es weiter Druck auf die FIFA und Infantino brauche, betonte Beeko.
Die WM beginnt heute mit dem Spiel des Gastgebers gegen Ecuador (17.00 Uhr MEZ/ZDF und MagentaTV).
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