Thomas Bach könnte doch länger als bis zum eigentlich festgelegten Ablauf seiner Amtszeit im Jahr 2025 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees bleiben. Mehrere IOC-Mitglieder forderten bei der Generalversammlung in Mumbai eine Änderung der Olympischen Charta, um Bach eine weitere Amtsperiode zu ermöglichen.
Der 69 Jahre alte Würzburger schloss einen Verbleib im Amt nicht ausdrücklich aus und sagte: «Sie wissen, dass ich sehr loyal zur Olympischen Charta stehe.» Zuvor hatte IOC-Vizepräsident John Coates erklärt, unter welchen Bedingungen Änderungen an der Charta möglich wären. Bach ist seit 2013 Chef des olympischen Dachverbands. Nach einer zunächst achtjährigen Amtszeit wurde er gemäß IOC-Statuten für vier weitere Jahre gewählt. 2025 müsste der Fecht-Olympiasieger von 1976 eigentlich den Posten räumen.
Luis Mejía Oviedo, IOC-Mitglied aus der Dominikanischen Republik, rief jedoch nach einer Reform der Charta, dass der Ringe-Zirkel weiter der Führung Bachs bedürfe. Aicha Garad Ali aus Dschibuti und der Algerier Mustapha Berraf, Präsident der Vereinigung der afrikanischen Nationalen Olympischen Komitees, unterstützten diesen Vorschlag.
Tür für Spekulationen geöffnet
«Ich bin sehr berührt von ihrer Unterstützung und ihrer Freundschaft», sagte Bach. Er verwies auf die Erläuterungen von Coates zu einem Verfahren für die Änderung der Charta und öffnete damit die Tür für Spekulationen, ob er zu einer weiteren Amtszeit bereit wäre.
Über eine entsprechende Anpassung der IOC-Statuten müsste die IOC-Exekutive unter Bachs Führung und dann die Generalversammlung entscheiden. Die nächste IOC-Session ist kurz vor den Sommerspielen 2024 in Paris geplant.
Bislang gibt es noch keinen offiziellen Kandidaten für die Nachfolge von Bach. Als mögliche Anwärter werden Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbands, und Juan Antonio Samaranch junior gehandelt. Der Vater von Samaranch war von 1980 bis 2001 Chef des IOC.
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