23. November 2024

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Vor Länderspiel-Doppel: Gislason nimmt Team in die Pflicht

Zum Abschluss der Länderspielsaison 2022/23 trifft die DHB-Auswahl auf Schweden und Spanien. Der Bundestrainer will weiter testen, aber auch bessere Ergebnisse sehen als zuletzt.

Vor dem Abflug nach Schweden nahm Alfred Gislason die deutschen Handballer eindringlich in die Pflicht. «Wir wollen anders auftreten und besser spielen als zuletzt gegen Dänemark. Da haben wir insbesondere im Angriff eine schwache Leistung gebracht. Ich hoffe auf eine Steigerung in allen Bereichen», betonte der Bundestrainer am Mittwoch mit Blick auf das Duell gegen den Europameister am Donnerstag (18.35 Uhr/ARD Livestream) in Kristianstad.

Nach den Pleiten gegen den Weltmeister, dem die DHB-Auswahl im März zweimal hoffnungslos unterlegen war, erwartet auch Sportvorstand Axel Kromer zum Abschluss des Euro-Cups gegen Schweden und den WM-Dritten Spanien am Sonntag in Berlin eine deutliche Steigerung. «Wir wollen nicht nur wieder viel mitnehmen aus den Spielen, sondern jetzt unbedingt auch auf Ergebnis spielen. Wir haben den Drang und den Willen, endlich gegen eine Top-Nation zu punkten», sagte Kromer.

Vier Neulinge

Knapp acht Monate vor der Heim-Europameisterschaft, bei der die deutsche Mannschaft um eine Medaille mitspielen will, darf sich ein Quartett von Neulingen gegen die hochklassige Konkurrenz beweisen. Philipp Ahouansou, Renars Uscins, Max Beneke und Justus Fischer waren mit an Bord, als das DHB-Team von Berlin aus über Kopenhagen nach Südschweden reiste.

«Gerade für die jungen Spieler sind das sehr, sehr starke Gegner. Viel größere Aufgaben können nach einem solchen Start eigentlich nicht mehr kommen», sagte Gislason und ergänzte: «Wir erwarten, dass sie zeigen, ob sie gegen starke Gegner bestehen können. Aber wir sind überzeugt von ihnen. Alle werden ihre Spielanteile bekommen. Vor der Europameisterschaft ist es die letzte Gelegenheit, um noch etwas zu probieren.»

Häfner und Stutzke fallen aus

Verzichten muss der Bundestrainer auf die verletzten Rückraumspieler Kai Häfner und Lukas Stutzke sowie den erkrankten Kreisläufer Jannik Kohlbacher. Dafür sind die gegen Dänemark ausgefallenen Luca Witzke und Julian Köster sowie Rechtsaußen Timo Kastening nach langer Verletzungspause wieder dabei.

Vor allem von Kösters Rückkehr verspricht sich Gislason eine Menge. «Er ist einer der talentiertesten Abwehrspieler und schon in jungen Jahren ein extrem wichtiger Spieler geworden. Das hat man bei der WM gesehen. Er verfügt über ein Komplettpaket», lobte der Isländer den 23-Jährigen vom VfL Gummersbach.

Auch von Regisseur Juri Knorr, der die Rhein-Neckar Löwen unlängst zum Pokal-Triumph geführt hatte, erhofft sich Gislason wieder deutlich mehr Impulse als zuletzt gegen Dänemark. «Ich denke, das Pokal-Wochenende war für sein Selbstvertrauen sehr wichtig. Er war zuvor gehemmt und ist nicht mit dem gewohnten Zug zum Tor gegangen», sagte der Bundestrainer über den Shootingstar der WM.

Kromer mahnt

Anders als vor den klar verlorenen Duellen mit Dänemark (23:30, 21:28), als der Fokus ausschließlich auf der Abwehr lag, hat Gislason in der Vorbereitung dieses Mal Wert auf alle Bereiche gelegt. Denn ähnliche Pleiten darf sich die DHB-Auswahl nicht mehr leisten, soll die nach dem fünften WM-Platz aufgekommene Hochstimmung vor der Sommerpause nicht in den Keller rauschen. Sportvorstand Kromer mahnte daher: «Schweden hat eine unglaubliche Qualität, sowohl vorn als auch hinten. Da müssen wir eine große Konstanz zeigen, um lange mithalten zu können.»

Eric Dobias, dpa