Bei der Aufarbeitung des WM-Vorrundenaus der deutschen Nationalmannschaft in Katar soll der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach Meinung des Ex-Bundestrainers Berti Vogts auch ins Ausland blicken.
«Der DFB kocht zu sehr im eigenen Saft, der Blick auf andere Verbände und der Austausch, das habe ich oft betont, muss wieder verstärkt werden», schrieb der 75-Jährige in seiner Kolumne in der «Rheinischen Post». Frankreich, Argentinien oder Portugal hätten ihre Superstars – aber sie hätten zugleich Top-Talente in der Hinterhand. «Und auch Stars müssen ausgebildet werden, damit sie bereit sind für große Taten.»
Vogts nannte die Franzosen als Beispiel, die vom deutschen Fußball etwas gelernt hätten. «Champagner-Fußball konnten sie immer, aber jetzt ist da auch der nötige Pragmatismus in ihrem Spiel – und der hat früher immer deutsche Teams ausgezeichnet in den großen Spielen, in denen es darum geht, Ergebnisse zu machen», meinte der Weltmeister von 1974. Titelverteidiger Frankreich spielt am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Finale gegen Argentinien.
Um Ergebnisse müsse es auch bei der EM 2024 in Deutschland gehen, meinte Vogts. Deutschland sei als Gastgeber einer der Topfavoriten. «Wir müssen da ein Team haben, das unseren Fußball wieder in die richtige Spur bringt und ihn wieder mit den Fans versöhnt.»
Vogts begrüßte die Einrichtung eines Expertenrats beim DFB. Vor allem auf Matthias Sammer setzt er Hoffnungen. Der Berater von Borussia Dortmund sei einer, «der gern den Finger in die Wunde legt und Unangenehmes anspricht», meinte er. Beim Gewinn des EM-Titels 1996 war Sammer für Vogts «einer der Anführer» und ein wichtiger Ansprechpartner.
Dem Expertenrat gehören unter der Leitung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Vizepräsident Hans-Joachim Watzke neben Sammer Bayern Münchens Ex-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, dessen Nachfolger Oliver Kahn, der frühere DFB-Teamchef Rudi Völler und der langjährige RB-Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff an.
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