DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat den Experimentierkurs von Bundestrainer Hansi Flick in den Juni-Länderspielen verteidigt.
Der ehemalige Teamchef war vor der Rückreise der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aus Warschau darum bemüht, das 0:1 in Polen nicht zu dramatisieren und das Positive hervorzuheben. «Jetzt wollen wir am Dienstag in Gelsenkirchen mit einem guten Spiel und einem Sieg in die Länderspielpause bis September gehen», sagte der 63-Jährige mit Blick auf den Saisonabschluss gegen Kolumbien.
«Von der ersten Halbzeit waren wir alle enttäuscht. Das war nicht das, was wir uns nach dem Spiel gegen die Ukraine vorgenommen hatten», sagte Völler zur Darbietung im Warschauer Nationalstadion: «In der zweiten Halbzeit ist die Mannschaft so aufgetreten, wie wir das erwarten. Sie hat die richtige Reaktion auf den Rückstand zur Pause gezeigt, war dominant und hat viele Torchancen kreiert. Es haben nur die letzten paar Prozent gefehlt, um den Ball über die Linie zu drücken.»
Ein Erfolgserlebnis hätte der Mannschaft «natürlich gutgetan», befand Völler. Er stützte die personellen und taktischen Experimente von Flick: «Durch das Benefizspiel von Bremen haben wir in dieser Länderspielphase aber eine Partie mehr als ursprünglich vorgesehen und deshalb die Möglichkeit, einige Dinge auszuprobieren. Sonst hätten wir vielleicht gar nicht sehen können, welch großes Talent wir mit Malick Thiaw auf der Innenverteidigerposition haben. Er hat gegen Polen ein sehr starkes Debüt gegeben», sagte Völler mit Verweis auf den 21 Jahre alten Verteidiger. Thiaw hatte in Warschau sein erstes Länderspiel bestritten und war auch von Flick als «Highlight» des Spiels aus deutscher Sicht bezeichnet worden war.
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