DFB-Sportdirektor Rudi Völler sieht Abwehrspieler Niklas Süle nach der deutlichen Kritik von Bundestrainer Hansi Flick am Zug, um bei der Heim-EM 2024 doch wieder zur Fußball-Nationalmannschaft zu gehören.
«Jetzt liegt es an Niklas, ganz klar», sagte Völler in Frankfurt am Main, wo Flick seinen aktuellen DFB-Kader auf die drei Länderspiele gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien vorbereitet.
Flick hat den in den vergangenen Jahren in der DFB-Abwehr gesetzten Süle für den Saisonabschluss wieder nicht nominiert. In einem Interview hielt er dem 27-jährigen Profi von Borussia Dortmund vor, sein Potenzial nicht konsequent auszuschöpfen. «Hansi kann das sehr gut beurteilen», sagte Völler. «Er war Trainer von Bayern München, er hatte Niklas Süle dort unter seinen Fittichen. Wir wären alle froh, wenn Niklas Süle in einer Topverfassung das Potenzial, das er hat, voll ausschöpfen würde. Hansi weiß, was Niklas kann.»
«Lässt noch einiges liegen»
Flick hoffe, dass der gescholtene Süle «jetzt über gute Leistungen bei Borussia Dortmund dann noch auf den Zug aufspringt», bemerkte Völler mit Blick auf die Heim-EM in einem Jahr. In der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» hatte Flick zum 45-maligen Nationalspieler geäußert: «Ich finde, er lässt noch einiges liegen. Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht. Für mich könnte Niki einer der besten Innenverteidiger sein, die es gibt. Sein Potenzial ist riesig.»
Indes soll nach einem «Bild»-Bericht die Personalie Süles Club nicht so gut angekommen sein. Intern würde Seitens des BVB «Unverständnis und Irritation herrschen, die sportliche Führung könne den Verzicht auf Süle nur schwer nachvollziehen», schreibt die Zeitung.
Laut des Berichts habe Flick seine Entscheidung und die Gründe dafür aber offen kommuniziert. Er soll sowohl bei Süle selbst als auch bei BVB-Trainer Edin Terzić angerufen haben, um ihnen mitzuteilen, dass der 27-Jährige nicht dabei ist. Es könnte aber auch sein, dass die Dortmunder die Flick-Warnung an Süle gar nicht so verkehrt finden. Über den Fitnesszustand des ehemaligen Bayern-Profis hat es in der Vergangenheit immer wieder einmal Diskussionen gegeben.
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