DFB-Sportdirektor Rudi Völler erwartet nach der Sommerpause ein anderes Gesicht der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. «Da muss im September eine Reaktion kommen, das weiß auch Hansi Flick», sagte Völler bei der U21-Nationalmannschaft in Batumi.
Dort sah er eine 1:2-Niederlage der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gegen Tschechien. Ob Bundestrainer Flick noch zur U21-EM reist, hängt davon ab, ob die Mannschaft in das Viertelfinale einzieht. Das kann sie nicht mehr aus eigener Kraft erreichen.
Das Flick-Team ist ein Jahr vor der Heim-EM seit nunmehr vier Spielen sieglos. «Hansi weiß natürlich auch mit seinem Trainerteam, dass er gefordert ist», sagte Völler. Der frühere Teamchef schloss eine erneute Amtszeit in dieser Rolle aus. «Das ist ausgeschlossen. Da gibt es keinen Grund für», sagte er.
Im Herbst gegen Japan und Frankreich
Flicks Experimente im Juni seien nicht geglückt. Bei den nächsten Länderspielen werde man sicher mehr die Mannschaft sehen, die den Kern bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr bilden werde. Dass der eine oder andere Spieler nach enttäuschenden Auftritten nicht mehr dabei sei, «ist ein ganz normaler Vorgang», sagte Völler. Die Nationalmannschaft ist Anfang September Gastgeber für Japan und Frankreich.
Man sei leider auf einigen Positionen nicht mehr so top-besetzt wie früher, sagte Völler. Er wies auf die Defensive und den Angriff hin. «Die klassischen Torjäger fehlen uns so ein bisschen, die werden wir auch nicht neu erfinden können», sagte der einstige Weltklassestürmer. «Aber das Material ist immer noch gut genug, dass wir ab September die Kurve kriegen: Mit einer guten Grundeinstellung, mit einer guten Taktik, dass wir auch im nächsten Jahr eine gute Europameisterschaft spielen können.» Die EM findet vom 14. Juni bis 14. Juli statt.
Bessere Zweikämpfe gefordert
Bei den Juni-Länderspielen hatte die DFB-Elf nach einem 3:3 gegen die Ukraine Niederlagen gegen Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) kassiert. «Wenn man die Ergebnisse und Statistiken sieht, ist das wirklich ein bisschen holprig im Moment», sagte Völler. «Man muss mit den kreativen Spielern, die wir trotzdem in Deutschland haben, so umgehen, dass man was Gutes zusammenstellt.» Man müsse ein gutes Zweikampfverhalten trainieren.
«Da müssen wir wieder hinkommen. Die Basis ist, Eins-gegen-Eins-Situation zu meistern – am Gegner vorbeizukommen oder den Gegner nicht vorbeikommen zu lassen. Da hapert es im Moment so ein bisschen», sagte Völler.
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