22. November 2024

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Vingegaard erleidet bei Sturz auch Lungenquetschung

Bei seinem schweren Sturz hat sich Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard nicht nur Knochenbrüche zugezogen. Sein Rad-Rennstall macht weitere Verletzungen publik.

Bei dem heftigen Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard unter anderem auch eine Lungenquetschung erlitten. Das teilte sein Team Visma-Lease a Bike bei X, früher Twitter, mit. Vingegaard bleibe im Krankenhaus.

Zuvor hatte der Rennstall bekannt gegeben, dass sich der 27-Jährige bei dem Massensturz auf der vierten Etappe einen Schlüsselbeinbruch und mehrere Rippenbrüche zugezogen hat.

Zudem erlitt Vingegaard einen Pneumothorax, dabei dringt Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand. Dadurch kann sich die Lunge nicht mehr so ausdehnen wie zuvor. Sie fällt in sich zusammen. Es kann zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen. Der Zustand von Vingegaard sei stabil, teilte sein Team weiter mit.

Mehrere Fahrer waren am Donnerstag rund 35 Kilometer vor dem Ziel in Legutio in einer Rechtskurve zu Fall gekommen und dabei in einen Betongraben gerutscht. Vingegaards Kontrahent Remco Evenepoel brach sich das Schlüsselbein, zudem erlitt der 24-Jährige eine Fraktur des Schulterblatts.

Geschke sieht Schuld bei Fahrern

Die Ursache für den schweren Sturz der Top-Radprofis sieht Simon Geschke bei den Fahrern. «Es war hundertprozentig die Schuld der Fahrer. Die waren einfach zu schnell. Die Straße war gut, es war trocken. Es war keine Kurve, die völlig überraschend kam», sagte der Teilnehmer des Rennens der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin froh, dass keiner im Koma liegt», sagte der 38 Jahre alte Routinier, der nach dieser Saison aufhört.

«Es ist diese Wer-bremst-verliert-Mentalität», sagte Geschke, der an der Unfallstelle vorbeigefahren war und dabei schon vermutete, dass die Favoriten betroffen waren. «Es ist super tragisch, aber es ist aus meiner Sicht die Nervosität der Fahrer. Jeder wollte in die ersten Zehn in dieser Abfahrt rein. Und wenn dann keiner bremst, dann passiert so etwas. Aber es ist schwer, einen Schuldigen auszumachen.»

Fahrer bräuchten sich laut Geschke nicht «über Streckenführung und schlechten Straßenbelag beschweren», meinte er: «Viele Stürze sind die Schuld der Fahrer.»