Darja Varfolomeev und ihre Trainerin Yuliya Raskina formten auf der «Kiss and cry»-Couch mit ihren Händen Herzchen fürs begeisterte Publikum. Mit Gold in allen vier Einzelentscheidungen dominiert die mehrfache deutsche Meisterin aus Schmiden die WM in der Rhythmischen Sportgymnastik in Valencia.
Die erst 16 Jahre alte Ausnahme-Gymnastin siegte in den Finals mit den Keulen und dem Band, nachdem sie bereits am Vortag die Entscheidungen mit dem Ball und dem Reifen gewonnen hatte. Damit sie sich auch zur Favoritin auf den Mehrkampf-Titel am Samstag aufgeschwungen.
Für den deutschen Turner-Bund (DTB) ist das Ergebnis schon jetzt historisch. Bislang war Carmen Rischer mit dreimal Gold und dreimal Silber bei Weltmeisterschaften in den 1970er-Jahren die erfolgreichste deutsche Gymnastin. Vorfolomeev hat nun mit vier Titeln bei einer WM sowie WM-Gold mit den Keulen, Silber im Mehrkampf, mit dem Ball und im Team sowie Bronze mit dem Reifen 2022 in Sofia die Bilanz weit übertroffen. Überdies sicherte Margarita Kolosov aus Potsdam dem DTB als Zehnte der Mehrkampf-Qualifikation den zweiten Startplatz bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr in Paris, nachdem Varfolomeev als WM-Zweite im Mehrkampf im Vorjahr bereits einen Quotenplatz geholt hatte.
Nächstes WM-Gold im Mehrkampf?
Am zweiten Wettkampftag der WM hat Darja Varfolomeev bereits alle Erwartungen übertroffen und könnte in der letzten Entscheidung noch einen draufsetzen. Die Teenagerin qualifizierte sich mit 102,600 Punkten als Zweite für das Mehrkampf-Finale, obwohl sie im Vorkampf niedrigere Schwierigkeiten präsentiert hatte als in den Einzel-Entscheidungen. Beste war die WM-Dritte Stiliana Nikolowa (Bulgarien/104,300), Dritte der Ausscheidung war Titelverteidigerin Sofia Raffaeli (101,800). Margarita Kolosov erreichte in der Vierkampf-Qualifikation mit Ball, Keulen, Band und Reifen als Zehnte 95,950 Punkte.
In den abschließenden Einzel-Finals in Valencia turnte Darja Varfolomeev die deutlich höchsten Schwierigkeiten aller jeweils acht Starterinnen. Erst verteidigte sie mit 34,350 Punkten ihren Keulen-Titel aus dem Vorjahr. Anschließend siegte sie souverän mit 33,350 Punkten auch mit dem Band.
Zweite im Finale mit den Keulen wurde die Bulgarin Borjana Kalejn mit 33,550 Zählern vor der punktgleichen Viktorija Onoprijenko aus der Ukraine. Die Potsdamerin Kolosov belegte mit 30,750 Punkten den achten Platz. In der Entscheidung mit dem Band verwies die fünffache deutsche Meisterin Varfolomeev die Konkurrentinnen Kalejn (31,850) und Ekaterina Vedeneeva aus Slowenien (31,100) auf die Ränge zwei und drei.
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