22. November 2024

Sport Express

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Viel Arbeit nach der Mega-Werder-Aufstiegssause

Werder ist wieder da! Doch damit das so bleibt, gibt es einiges zu tun. Die Spieler wollen den Aufstieg erst einmal ein paar Tage lang feiern. Die Bosse stecken schon mitten in den Planungen.

Ihre in der abgelaufenen Zweitliga-Saison so oft unter Beweis gestellten Nehmerqualitäten zeigten die Profis von Werder Bremen auch bei der Aufstiegsparty.

Bis in die frühen Morgenstunden bejubelten die Grün-Weißen angeführt von Party-Torjäger Niclas Füllkrug in der Bremer Discotheque La Viva die direkte Rückkehr in die Erste Liga. «Ich hoffe, die Jungs bekommen das hin. Ich kann das, ich bin schon einmal aufgestiegen», hatte Füllkrug gesagt, als er das Weserstadion mit der Mannschaft im offenen Bus verließ, um sich bei der Aufstiegs-Parade von tausenden Fans am Osterdeich feiern zu lassen.

«Der SVW ist wieder da» – in großen Buchstaben stand die Botschaft des Tages auf dem Bus. Doch damit das so bleibt, wartet auf die Verantwortlichen in den kommenden Wochen jede Menge Arbeit. Am Sonntag genossen auch die Bosse den krönenden Abschluss einer auch für sie turbulenten Saison. Geschäftsführer Klaus Filbry gönnte sich eine Dose Bier und ein paar Pommes, Lizenzspieler-Chef Clemens Fritz hatte Tränen der Rührung in den Augen. Und auch Sport-Geschäftsführer Frank Baumann war die Glückseligkeit anzusehen. «Werder hat in den letzten Wochen mal wieder bewiesen, was für ein besonderer Verein es ist.»

Baumann Architekt des Erfolges

Noch vor einem Jahr war Baumann von den Werder-Fans ausgepfiffen und zum Sündenbock des ersten Abstiegs nach 40 Jahren gemacht worden. Nun zählte der Ex-Profi zu den Hauptgaranten dafür, dass das Intermezzo in der Zweiten Liga nur ein Jahr dauerte. Im Endeffekt war es der von Baumann unter schwersten Bedingungen zusammengestellte Kader, der den Aufstieg schaffte. Und mit Ole Werner holte Baumann genau den richtigen Mann, als an der Weser wegen der Impfpass-Affäre um Markus Anfang das Chaos auszubrechen drohte.

Doch verschnaufen kann Baumann nach dem Aufstieg nicht, vielmehr gilt es die Weichen dafür zu stellen, was Filbry direkt nach dem 2:0 gegen Jahn Regensburg am Sonntag sagte. «Ich hoffe, dass das der letzte Aufstieg ist, den wir mit Werder Bremen feiern, weil wir in der Ersten Liga bleiben.»

Finanzielle Mittel begrenzt

Der Kader muss dafür deutlich verstärkt werden, auch wenn die finanziellen Mittel weiter begrenzt sind. Schon in den kommenden Tagen dürfte es die ersten Entscheidungen geben, wie die Mannschaft für die kommende Saison aussehen wird. «Wir haben schon einige Vorarbeit geleistet und versuchen, das in den nächsten Tagen und Wochen umzusetzen», sagte Baumann im «Sportclub» des NDR, «damit wir im Vergleich zur Vorsaison rechtzeitig den Kader für die neue Saison haben, damit wir die Vorbereitung für uns nutzen können.»

Verstärkung brauchen die Norddeutschen in allen Mannschaftsteilen. Auch im Angriff, wo das Sturmduo Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch für insgesamt 39 der 65 Saisontore verantwortlich war. Doch hinter dem Duo klafft eine Lücke, auch im Mittelfeld und in der Abwehr sind neue Spieler nötig, um im kommenden Jahr nicht gleich wieder aus dem Oberhaus abzusteigen.

«Wir wissen, dass die nächste Saison eine sehr schwierige wird», sagte Baumann. Dass sie am Ende sorgenfrei wird, dafür soll wieder Erfolgscoach Werner sorgen. «Wichtig ist, dass wir versuchen, auch in der Ersten Liga Werder-Bremen-Fußball zu spielen», sagte Werner, «auch wenn es angesichts der Qualität der Gegner natürlich öfter aus der Underdog-Rolle sein wird.» Doch aus dieser Rolle heraus haben sie an der Weser in der Vergangenheit die besten Geschichten geschrieben.

Von Lars Reinefeld, dpa