Vor dem Doppelpack der deutschen Handball-Frauen in der EM-Qualifikation gegen die Niederlande räumte DHB-Sportvorstand Axel Kromer die letzten Zweifel an der Zukunft von Bundestrainer Henk Groener aus.
«Die Entscheidung, dass wir mit Henk in die Zukunft gehen wollen, ist von Seiten des Verbandes gefallen», verkündete Kromer. Zwar lässt das neue Arbeitspapier für Groener, dessen Vertrag beim Deutschen Handballbund Ende April ausläuft, noch auf sich warten. Doch die Grundsatzentscheidung ist gefallen. Der 61 Jahre alte Niederländer, der das Amt im Januar 2018 übernommen hatte, genießt auch künftig das Vertrauen der Verbandsspitze. Laut Kromer gehe es nur noch um Detailfragen. «Das ist ein Prozess. Da geht es um die Laufzeit und Besonderheiten. Deswegen ist da momentan noch kein Vollzug zu vermelden», sagte der 45-Jährige.
«Wir wollen beide Spiele gewinnen»
Groener selbst wollte sich vor den Duellen mit dem Weltmeister von 2019 am 3. März (18.30 Uhr/Sport1) in Krefeld und am 5. März in Amsterdam nicht zu dem Thema äußern. Sein Fokus gilt den Partien gegen die Oranje-Auswahl, die für ihn immer noch etwas Besonderes sind. «Es ist immer anders, wenn man gegen sein Heimatland spielt, auch wenn es beim ersten Mal etwas intensiver war. Wir haben ja in den vergangenen vier Jahren sieben- oder achtmal gegeneinander gespielt», sagte Groener.
Zuletzt trafen beide Teams im Dezember 2020 bei der EM aufeinander. Damals unterlag die DHB-Auswahl knapp mit 27:28. Groener würde den Spieß nun gerne umdrehen. «Die Mannschaft wird bereit sein. Wir wollen beide Spiele gewinnen», sagte der Bundestrainer. Allerdings fehlen einige Leistungsträgerinnen wie Torfrau Dinah Eckerle (private Gründe), Kreisläuferin Meike Schmelzer sowie die beiden Rechtsaußen Amelie Berger und Marlene Kalf (alle verletzt). Zudem fällt Rückraumspielerin Silje Brons Petersen wegen einer Corona-Erkrankung aus. Kromer hat dennoch eine gute Stimmung im Team, das sich seit Wochenbeginn in Düsseldorf vorbereitet, ausgemacht: «Die Mädels sind Feuer und Flamme.»
Kein Spiel in Belarus
Auswirkungen auf den Kampf um die Tickets für die EM-Endrunde vom 4. bis 20. November in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien dürften die beiden Duelle aber kaum haben, da sich die ersten Zwei der Gruppe qualifizieren und der Tabellendritte Belarus vom Europa-Verband EHF wegen des Krieges in der Ukraine wie Russland vorerst von allen Wettbewerben ausgeschlossen wurde. Die DHB-Auswahl sollte ursprünglich am 24. April zum letzten Ausscheidungsspiel in der Gruppe 3 in Minsk antreten.
Zwar hat der Kontinentalverband noch nicht kommuniziert, welche Folgen aus der Entscheidung resultieren, doch für Kromer steht fest: «Wir gehen davon aus, dass die EHF das Spiel nicht stattfinden lassen wird», sagte Kromer und betonte: «Wir können uns nicht vorstellen, in dieses Land zu reisen.»
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