Nach seiner Formel-1-Spazierfahrt durch Suzuka steht Max Verstappen vor der Krönungszeremonie in Katar. Der niederländische Red-Bull-Pilot raste beim Grand Prix von Japan fast schon traumwandlerisch sicher zu seinem 13. Saisonsieg.
In zwei Wochen kann Verstappen in der Wüste damit schon zum dritten Mal nacheinander Weltmeister werden. Trotz des Ausfalls von Teamkollege Sergio Pérez konnte sich Red Bull im 16. Saisonrennen schon den zweiten Konstrukteurstitel nacheinander sichern.
Nach einem Crash-Domino in der ersten Runde und gleich fünf Ausfällen beim Suzuka-Spektakel verwies WM-Dominator Verstappen Lando Norris im McLaren auf den zweiten Platz. Dessen Teamkollege Oscar Piastri sicherte sich in seiner Premierensaison als Dritter sein erstes Karriere-Podium. Nico Hülkenberg im Haas konnte als 14. erneut nicht um Punkte kämpfen.
WM-Titel in Katar?
Verstappen vergrößerte mit seinem 48. Karrieresieg und der schnellsten Runde den Vorsprung auf Perez auf 177 Punkte. Er holte bisher 400 Zähler in diesem Jahr. Hat er nach dem Katar-Wochenende insgesamt 180 Zähler mehr als sein erster Verfolger, ist er erneut Weltmeister.
Schon wenige Sekunden nach dem Erlöschen der Roten Ampeln krachte es. Pole-Mann Verstappen, der alle Einheiten in Japan bestimmt hatte, konnte sich gerade so aus einer McLaren-Zange aus Piastri und Norris befreien und als Führender in die erste Kurve rasen. Dahinter flogen aber die ersten Trümmerteile. Alfa Romeos Zhou Guanyu und Valtteri Bottas sowie Alex Albon (Williams) und Esteban Ocon (Alpine) kollidierten. Ihre Wagen wurden beschädigt, schon in Runde eins musste das Safety Car ausfahren.
Auch Mercedes-Mann Lewis Hamilton bekam etwas ab, er berichtete von einem Schubser von Pérez, der einen kurzen Grand Prix zum Vergessen erlebte. Der Mexikaner musste sofort an die Box, um an seinem Wagen eine neue Front montieren zu lassen. Pérez bekam auch noch eine Fünf-Sekunden-Strafe verpasst, weil er während der Safety-Car-Phase regelwidrig Autos überholte. Am Ende der vierten Runde durften Verstappen & Co. wieder Vollgas geben.
Der WM-Dominator war nach seinem durchwachsenen Wochenende in Singapur hoch motiviert nach Japan gereist. Schon in der Qualifikation zeigte Verstappen seine ganze Entschlossenheit und sicherte sich mit einer Megarunde seine neunte Pole in dieser Saison. Selbst der Ausfall des Lenkrad-Bildschirms hielt den Niederländer nicht von seiner 29. Karriere-Pole ab. Dahinter lauerten mit deutlichem Rückstand Piastri und Norris.
Hülkenberg im Haas nutzte die Anfangskonfusion und raste von Position 18 auf 13 vor. Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso arbeitete sich von Rang zehn auf sechs vor. Für Pérez lief es weiter miserabel. Bei einem überhasteten Überholmanöver gegen Hülkenbergs Teamkollege Kevin Magnussen in der zwölften Runde beschädigte er erneut die Front seines Red Bull und musste wieder zu einem Stopp reinkommen. «Der Wagen fühlt sich nicht gut an», klagte Perez anschließend.
Wie geht’s mit Pérez weiter?
Die Red-Bull-Führung beteuert zwar, dass der Mann aus Guadalajara einen Vertrag für 2024 hat. Ob Pérez aber angesichts seiner durchwachsenen Leistungen auch tatsächlich über diese Saison hinaus Teamkollege von Verstappen bleibt, ist weiter fraglich. In Runde 15 musste er seinen Wagen abstellen, kam allerdings noch mal raus, um eine Strafe abzusitzen.
Verstappen baute derweil seine Führung vor Norris auf zehn Sekunden aus. Bereits zwei Runden nach seinem ersten Reifenwechsel in Umlauf 17 übernahm der Red-Bull-Fahrer auch wieder die Führung. Optimales Rennmanagement bei Verstappen. Dahinter kämpften Norris und Piastri teamintern um Position zwei. Nach einer Mahnung von Norris über den Boxenfunk musste Piastri in der 27. von 53 Runden den schnelleren McLaren-Mann passieren lassen.
Ein Jahr nach dem vorzeitigen Gewinn seines zweiten WM-Titels in Japan fuhr Verstappen seinen Erfolg auch diesmal nach Hause und durfte auf dem Podium Bekanntschaft mit einem interaktiven Pokal machen, der bei Aktivierung in seinen Nationalfarben leuchten sollte.
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