Im Strafen-Chaos von Spa versprach Max Verstappen eine gewaltige Aufholjagd. Der Formel-1-Weltmeister raste in der Qualifikation zum Großen Preis von Belgien zwar der Konkurrenz deutlich davon, muss sich beim Rennstart aber trotzdem als 15. im Hinterfeld einreihen.
Beim Red-Bull-Star waren wie bei sechs anderen Piloten unerlaubt Motorenteile an den Autos gewechselt worden. «Wir müssen nach vorn. Es wäre schade, mit so einem Auto nicht aufs Podium zu fahren», sagte Verstappen.
Sainz: «nicht so glücklich mit Abstand zu Red Bull»
Startplatz eins erbte Ferrari-Fahrer Carlos Sainz. Der Spanier wurde in der Quali Zweiter vor Verstappen-Kollege Sergio Perez. «Ich bin glücklich mit der Pole Position, aber nicht so glücklich mit dem Abstand zu Red Bull», sagte Sainz mit Blick auf die Mega-Runde von Verstappen, der mehr als sechs Zehntelsekunden schneller war.
Als Dritter startet am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) Veteran Fernando Alonso im Alpine, Vierter ist dann Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton. Weil neben Verstappen auch der WM-Zweite Charles Leclerc von Ferrari, McLaren-Pilot Lando Norris, Haas-Fahrer Mick Schumacher, Esteban Ocon von Alpine sowie das Alfa-Romeo-Duo Valtteri Bottas und Guanyu Zhou Strafen erhalten, sortiert sich das Feld komplett neu.
Sebastian Vettel schaffte es bei der Startplatzjagd nur auf einen enttäuschenden 16. Platz, dürfte aber am Sonntag als Zehnter losfahren. Schumacher beendete die Qualifikation als 15., fällt aber voraussichtlich auf den letzten Startplatz zurück. «Die Quali war nicht unser primärer Fokus. Ich habe alles gegeben, aber leider die letzte Runde nicht getroffen», sagte Schumacher.
Weil in Spa-Francorchamps das Überholen im Rennen für gewöhnlich leichter möglich ist, entschieden sich gleich mehrere Teams, Strafen in Kauf zu nehmen. So haben sie für den Rest der Saison frischere Motoren zur Verfügung. In der Formel 1 gibt es seit längerem Beschränkungen für den Einsatz von Antrieben. Wird das Limit überschritten, greift ein festgelegtes Strafensystem.
Kniffliges Rechenspiel für die Startaufstellung
Die Flut von Sanktionen zwang die Rennkommissare zu einem kniffligen Rechenspiel beim Ermitteln der Startaufstellung für den 14. der 22 Saisonläufe. «Wir haben unsere Strategie-Abteilung eingeschaltet, weil das so kompliziert geworden ist», sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. Titelverteidiger Verstappen fiel die Entscheidung für den Motorenwechsel auch deshalb leichter, weil er in der Gesamtwertung schon 80 Punkte Vorsprung auf Herausforderer Leclerc hat.
Einer der Profiteure der Strafversetzungen ist Altmeister Vettel, der auf seiner Abschiedstour erneut einen Dämpfer kassierte. Zwei Tausendstelsekunden fehlten dem Aston-Martin-Fahrer zum Weiterkommen in Durchgang eins. «Das ist natürlich doof, wenn es so wenig ist», sagte der Hesse. So vergab der 35-Jährige die Chance, den Grand Prix noch aussichtsreicher zu starten. «Ich habe mich nicht so gut gefühlt. Es war das ganze Wochenende schon ein Auf und Ab», erklärte Vettel.
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