Als es drauf ankam, lieferte Max Verstappen bei der Nervenentscheidung um die Pole für das Sprintrennen von Spielberg. Um 29 Tausendstelsekunden unterbot der Titelverteidiger und WM-Spitzenreiter beim K.o.-Auftakt am Heimwochenende von Red Bull noch mal die Zeit von Charles Leclerc im Ferrari.
«Wir haben ein großartiges Auto», schwärmte Verstappen und pries auch die «unglaubliche» Kulisse. Dritter wurde Leclercs Teamkollege Carlos Sainz. Für Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton endete der letzte Durchgang knapp sechs Minuten vor Schluss: Er kam von der Strecke ab und krachte seitlich mit seinem Mercedes in die Reifenstapel. Der Silberpfeil wurde dabei ordentlich demoliert. «Es tut mit so leid, Jungs», funkte Hamilton an die Box. Kurz danach sorgte Teamkollege George Russell 2:31 Minuten vor dem Ende für die nächste Unterbrechung und den nächsten demolierten Mercedes.
Schumacher rückt einen Rang vor
Mick Schumacher durfte sich indes über Rang sieben freuen, nachdem der zunächst viertplatzierte Sergio Perez im zweiten Red Bull am Abend auf Platz 13 strafversetzt wurde. Fünf Tage nach seinem Punkte-Debüt von Silverstone (8. Platz) setzte der 23-Jährige seinen positiven Trend damit im Haas fort und darf sich berechtigte Hoffnungen auf die nächsten Zähler in der Motorsport-Königsklasse machen.
Für Sebastian Vettel endete die Quali-Ausscheidung hingegen mit einem bitteren und frühen K.o.: Der viermalige Weltmeister schied als 20. und Letzter in der ersten Runde aus. «Ach man, das tut weh», funkte der 35-Jährige deprimiert an die Box. Den Helm in Bienen-Optik-Lackierung musste er früh abziehen.
Bis zu acht Punkte beim Sprintrennen zu holen
Verstappen brachte sich dagegen in Position für den Sieg beim Sprintrennen an diesem Samstag (16.30 Uhr/Sky) über 24 Runden. Der Sieger bekommt acht Punkte, der Achte noch einen. Zudem wird in der Reihenfolge des Zieleinlaufs am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) der Große Preis von Österreich über 71 Runden gestartet. Im Klassement liegt Verstappen mit 181 Punkten an der Spitze, Teamkollege Sergio Perez ist Zweiter mit 147 Zählern, Leclerc Dritter mit 138 Punkten.
Eines wurde schnell klar: Es wird knapp. Nur 4,318 Kilometer ist die Strecke mit dem Bergpanorama lang, in gut einer Minute rasen die Piloten einmal über den Kurs. Im ersten Abschnitt legte Leclerc die Bestzeit hin, gefolgt von Sainz nach dessen erstem Grand-Prix-Sieg in Silverstone. Erst dann reihte sich Verstappen ein, der wieder mal zig Tausende niederländische Fans an die Strecke in der Steiermark lockte. Die Zeit für die orangenen Bengalos war aber noch nicht gekommen.
Auch im zweiten Durchgang mühte sich Verstappen vergebens um die Bestzeit, diesmal waren Leclerc und Hamilton schneller. Der Brite lag auch gegen Schluss aussichtsreich, ehe sein Auftritt in den Reifenstapeln endete und für eine gut zehnminütige Unterbrechung sorgte. Kaum war die Strecke wieder frei, sorgte Hamiltons Stallrivale für die nächsten Roten Flaggen. Auch er kam vom Kurs ab und krachte mit den Heck in die Reifenstapel. Als die Strecke wieder frei war, schnappte sich Verstappen die Pole.
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