Formel-1-Dominator Max Verstappen zeigt auch beim emotionalen Heimspiel seines Red-Bull-Rennstalls keine Schwäche. Der Weltmeister sicherte sich den ersten Startplatz für den Großen Preis von Österreich und hat beste Chancen auf seinen siebten Sieg im neunten Saisonlauf.
In der Qualifikation landete der 25-Jährige aus den Niederlanden in Spielberg nur knapp vor den beiden Ferrari-Fahrern Charles Leclerc und Carlos Sainz auf den Rängen zwei und drei. Nico Hülkenberg steuerte seinen Haas-Rennwagen vor dem Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) auf Position acht.
«Ich bin sehr glücklich, wieder auf der Pole Position zu stehen», sagte Verstappen. Er kann bereits zum fünften Mal nacheinander gewinnen und scheint, kaum aufzuhalten zu sein. «Das Auto ist schnell und das ist am wichtigsten», betonte der Titelverteidiger. Bejubelt wurde sein Auftritt von tausenden Landsleuten auf den Tribünen. Sie zündeten schon orangefarbene Rauchfackeln und lieferten einen Vorgeschmack auf ein Partywochenende.
Rennkommissare laden Verstappen vor
Nach der Qualifikation wurde es für Verstappen aber kurz ungemütlich. Er wurde von den Rennkommissaren vorgeladen, weil ihm vorgeworfen wurde, den Dänen Kevin Magnussen vom Haas-Team auf der Strecke behindert zu haben. Doch kurz vor 21.00 Uhr konnte Verstappen aufatmen: Die Formel 1 stellte die Untersuchung ein, es wurde keine Strafe gegen den Niederländer verhängt.
Vor den Läufen in der Steiermark – am Samstag gibt es bereits einen Sprint – führt Verstappen in der Gesamtwertung mit 69 Punkten Vorsprung souverän vor seinem Teamkollegen Sergio Perez. Und das Polster dürfte noch größer werden, denn der Mexikaner patzte schon wieder. Alle drei schnellen Runden wurden dem 33-Jährigen im zweiten Quali-Abschnitt gestrichen, weil er nicht innerhalb der Streckenmarkierungen geblieben war. Das bedeutete am Ende nur den enttäuschenden 15. Rang für den zweiten Red Bull, der der Konkurrenz eigentlich weit überlegen ist.
Viermal schon konnte Verstappen in der Vergangenheit einen Grand Prix in Spielberg gewinnen, allerdings musste er sich im vergangenen Jahr Leclerc im Ferrari geschlagen geben. Einen möglichen fünften Erfolg würde der zweimalige Champion dem im vergangenen Oktober gestorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz widmen. «Wir hatten schon einige Rennen ohne Dietrich an unserer Seite. Man muss das akzeptieren, aber wir fahren auch, um ihn stolz zu machen und sein Erbe fortzusetzen», sagte Verstappen.
Qualifikation ohne den befürchteten Regen
Mateschitz war für den Dominator ein besonderer Förderer. Verstappen sagte sogar, dass seine Karriere ohne den Österreicher so gar nicht möglich gewesen wäre. Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner würdigte Mateschitz am Freitag bei einer Pressekonferenz als «Visionär» und lobte dessen Arbeit überschwänglich. Gedenk-Aktionen wird es auf dem Red-Bull-Ring voraussichtlich aber nicht geben, da Mateschitz das selbst nicht gewollt hätte.
In der Qualifikation ging es ohne den befürchteten Regen sehr eng zu, im ersten Abschnitt trennten alle 20 Piloten nicht mal 0,9 Sekunden. Nach einem heißen Nachmittag zogen Wolken auf und sorgten für deutlich kühlere Asphalttemperaturen als noch im Training. Doch auch damit kam Verstappen am besten klar und ließ der Konkurrenz keine Chance, obwohl ihm zwischenzeitlich eine schnelle Runde gestrichen worden war.
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