24. November 2024

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Verlust in schweren Zeiten: Gladbach verliert zwei Leitwölfe

Der Start in die Rückrunden-Vorbereitung beginnt für Mönchengladbach mit schlechten Nachrichten. Sowohl Matthias Ginter als auch Denis Zakaria werden den Tabellen-14. im Sommer verlassen.

Sportlich ein herber Verlust, finanziell ein schwerer Schaden – die Abgänge von Matthias Ginter und Denis Zakaria machen Borussia Mönchengladbach mächtig zu schaffen.

Angesichts der Krise des Teams mit dem Absturz auf Rang 14 und weiterer coronabedingter Einnahmeverluste sorgte die Ankündigung der beiden Führungsspieler, im Sommer zu wechseln, für neue Unruhe. Bei allem Frust über die gescheiterten Verhandlungen hofft Manager Max Eberl auf positive Effekte: «Wir wissen nun, mit wem wir für die nächste Saison planen können und mit wem nicht und unter welchen Vorzeichen wir in die Rückrunde gehen. Das war uns wichtig.»

Ärgerlich: Beide Spieler können ablösefrei wechseln

Seinen monatelangen Kampf um den Verbleib des 27 Jahre alten Nationalspielers und des 25-Jährigen Defensivstrategen hat Eberl jedoch verloren. Besonders ärgerlich ist es für den Manager, dass sowohl der 2017 für 17 Millionen Euro aus Dortmund verpflichtete Ginter als auch der im gleichen Jahr für 12 Millionen Euro aus Bern transferierte Zakaria ablösefrei wechseln können. Das lässt sich in Zeiten, in denen der Club pro Geisterspiel Einnahmen von gut zwei Millionen Euro verliert, besonders schlecht verkraften.

«Nach tollen Jahren in Gladbach fällt es mir sehr schwer diesen Schritt zu gehen, aber ich habe mich dazu entschlossen, für meine persönliche und berufliche Entwicklung nochmal einen anderen Weg in meiner Karriere einzuschlagen», hatte Ginter via Instagram bereits am Abend vor dem Trainingsstart angekündigt. Die erste Reaktion von Eberl klang nach schwachem Trost. «Er muss nun richtig gute Leistungen bringen, um einen neuen Verein zu finden. Er will bei der WM im Winter dabei sein, deshalb weiß er, dass er Vollgas geben muss», sagte er der «Bild».

Ein Wechsel im Winter ist keine Option für Ginter

Ein Vereinswechsel schon in diesem Winter scheint für den 27 Jahre alten Ginter keine Option zu sein. «Nun geht es mit voller Kraft in die Rückrunde. Wer mich kennt, weiß, dass ich alles dafür geben werde, die noch möglichen Ziele in dieser Saison gemeinsam zu schaffen», kommentierte der Weltmeister von 2014. Welches Trikot er in Zukunft tragen wird, bleibt vorerst offen. In der Vergangenheit war der gebürtige Freiburger unter anderem mit dem FC Bayern und Inter Mailand in Verbindung gebracht worden.

Zur Entscheidung von Ginter noch vor dem kniffligen Rückrundenstart am 7. Januar beim Tabellenführer aus München trug Eberl bei. «Ich habe seine Agentur bereits vor Weihnachten kontaktiert und darüber informiert, dass wir spätestens ab Sommer ohne ihn planen», wird er auf der Vereinshomepage zitiert.

Schon zuvor erhöhte er aus Verdruss über anhaltende Spekulationen zu den Wechselabsichten von Ginter und Zakaria den Druck. «Ich habe den Jungs klipp und klar gesagt, dass ich alles, was nichts mit Borussia und der Rückrunde zu tun hat, bis zum Ende dieses Jahres geklärt wissen möchte. Ich will, dass alle ihren Fokus auf den Verein, die Rückrunde und diese Situation richten.»

Zakaria will seinen Vertrag erfüllen

Diesem Wunsch kam auch Zakaria nach. Wie Ginter will der Schweizer Nationalspieler seinen Vertrag erfüllen und erst im Sommer wechseln. Damit verpasst die Borussia die letzte Gelegenheit, zumindest noch etwas Geld mit einem Wintertransfer zu erlösen. Als Option für Zakaria wird der vom ehemaligen Gladbacher Coach Marco Rose betreute Ligarivale Borussia Dortmund gehandelt. Laut Medienberichten sollen auch Juventus Turin, AS Rom und der FC Barcelona interessiert sein.

Immerhin hatte Eberl auch noch zwei positive Neuigkeiten zu verkünden. So verlängerte der 21 Jahre alte Abwehrspieler Jordan Beyer seinen Vertrag bis 2026. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit wird auch bei Patrick Herrmann angestrebt. «Mit ihm sind wir in guten Gesprächen», sagte Eberl über den neben Tony Jantschke dienstältesten Profi im Kader.

Von Heinz Büse, dpa